Google steht laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) kurz davor, ein Strafverfahren gegen sich mit einem Vergleich abzuschließen. Dabei geht es um Werbeanzeigen von in Amerika illegalen Online-Apotheken, die dem Internetkonzern dreistellige Millionenbeträge eingebracht haben sollen. Entscheidend ist die Frage, ob Google die illegale Werbung von Anbietern aus Kanada und anderen Ländern wissentlich angenommen hat oder nicht.
Möglicherweise haben die 500 Millionen Dollar Rücklagen, die Google kürzlich gebildet hat, etwas mit dem Verfahren zu tun. Von Google hieß es bislang nur, dass es um eventuelle Strafen im Zusammenhang mit einer Ermittlung des US-Justizministeriums gehe. Sowohl Google als auch das Ministerium haben bislang dazu keine Stellungnahme abgegeben.
Laut dem WSJ führt die Staatsanwaltschaft in Rhode Island zusammen mit der Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration und anderen Dienststellen die Untersuchungen bezüglich der Medikamentenwerbung durch. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft verweigerte jedoch gegenüber der New York Times eine Bestätigung.
Die verbotenen Sites stammen von Anbietern, die gestohlene Ware, abgelaufene Medikamente oder Medikamente ohne erforderliches Rezept verkaufen. Suchmaschinenanbieter könnten zur Verantwortung gezogen werden, falls sie von illegalen Aktivitäten profitierten, schreibt das WSJ. In diesem Fall gehe es aber um Googles kostenpflichtige Anzeigendienste, nicht um Suchergebnisse.
Google ist nicht die einzige Suchmaschine, die mit Anzeigen für illegale Arzneimittel Schwierigkeiten bekommen hat. Schon in einem Bericht von 2009 über bezahlte Suchanzeigen auf Microsofts Suchmaschine Bing werden die Probleme beschrieben, die Microsoft, Google und Yahoo mit zweifelhaften Online-Apotheken haben. 2003 hatte Google versprochen, dass es keine Anzeigen von unlizenzierten Anbietern mehr annehmen werde. Microsoft und Yahoo folgten dem Schritt. 2004 hieß es dann von Google, dass man Werbungen für kanadische Unternehmen annehme, die Medikamente in die USA lieferten.
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