Scheitern der T-Mobile-Übernahme würde AT&T 6 Milliarden Dollar kosten

Die Deutsche Telekom hat eine Ausgleichszahlung in dieser Höhe ausgehandelt. Sie würde 3 Milliarden Dollar in bar erhalten. Die zweite Rate bestünde aus Mobilfunkfrequenzen im Wert von 2 Milliarden Dollar und einem Roaming-Abkommen.

Logos AT&T und T-Mobile

Sollte AT&T für die geplante Übernahme von T-Mobile USA keine Zustimmung durch US-Regulierungsbehörden erhalten, muss der US-Provider dem Mutterunternehmen Deutsche Telekom eine Entschädigung zahlen. Wie Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen mitteilt, beläuft sich die Gesamtsumme auf 6 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro).

Die Hälfte, also 3 Milliarden Dollar, müsste AT&T dem Bericht zufolge in bar zahlen. Weitere 2 Milliarden Dollar erhielte die Deutsche Telekom in Form von Mobilfunkfrequenzen. Außerdem sei ein Roaming-Abkommen im Wert von einer Milliarde Dollar Bestandteil der Abfindung, so Reuters.

Die Quellen von Reuters machten keine Angaben zur Art des Spektrums, das AT&T abgeben wird. Ein Analyst sagte dem Nachrichtendienst, es könne etwas zum T-Mobiles LTE-Plänen (Long Term Evolution) zu tun haben. Möglicherweise würde AT&T 10 MHz seines Spektrums an T-Mobile USA übertragen, die das Unternehmen nutzen könnte, um die Datengeschwindigkeiten in seinem Netzwerk zu erhöhen.

Im März hatte AT&T seine Pläne für eine Übernahme von T-Mobile USA angekündigt. Die Transaktion hat einen Wert von 39 Milliarden Dollar. Die Deutsche Telekom erhält zudem einen Anteil von 8 Prozent an AT&T und einen Sitz im Aufsichtsrat des US-Unternehmens. Beide Parteien hoffen, das Geschäft Anfang kommenden Jahres abschließen zu können.

Bis dahin müssen sich AT&T und T-Mobile USA gegen Vorwürfe wehren, durch die geplante Fusion entstehe mit AT&T und Verizon ein Duopol am US-Mobilfunkmarkt. In der vergangenen Woche verteidigten Vertreter der beiden Firmen das Geschäft vor dem Justizausschuss des US-Senats. „Der Zusammenschluss von AT&T und T-Mobile kann aller Wahrscheinlichkeit nach nicht den starken Wettbewerb in einem der am heißesten umkämpften Märkte des Landes außer Kraft setzen“, sagte AT&T-Vorsitzender und CEO Randall Stephenson.

Daniel Hesse, CEO des Mitbewerbers Sprint, befürchtet „irreparable Schäden für den Wettbewerb.“ Der Senator Al Franken aus Massachusetts rechnet mit steigenden Preisen und dem Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen.

Allerdings kann der US-Senat den Zusammenschluss weder genehmigen noch verbieten. Dafür sind das US-Justizministerium und die Federal Communications Commission zuständig. Laut Bloomberg hat das Department of Justice vor Kurzem weitere Informationen von Mitbewerbern von AT&T und T-Mobile USA angefordert, um die Auswirkungen der Fusion beurteilen zu können. Das ist ein weiteres Zeichen für eine sehr genaue, Prüfung, sodass es AT&T möglicherweise nicht gelingen wird, die Transaktion in den nächsten zwölf Monaten abzuschließen.

Sollte AT&T eine Genehmigung zur Übernahme von T-Mobile USA erhalten, entsteht das größte Mobilfunkunternehmen im US-Markt. Zusammen verfügen sie über rund 130 Millionen Kunden.

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