Ebay hat eine Veränderung der Gebührenstruktur für private Verkäufer bekannt gegeben. Sie tritt am 13. Juni 2011 in Kraft. Als Grund für den Schritt gibt die Auktionsplattform an, die Verkaufsprovision übersichtlicher gestalten und gleichzeitig vereinheitlichen zu wollen. Tatsächlich handelt es sich in den meisten Fällen um eine verstecke Erhöhung der Gebühren. Lediglich Verkäufe über 500 Euro werden deutlich günstiger.
Künftig beträgt die Provision bei Verkäufen bis 500,01 Euro einheitlich 9 Prozent des Verkaufspreises. Davon ausgenommen sind Verkaufsprovision für Handyverträge, Fahrzeuge, Boote, Flugzeuge sowie die Gebühren für Inserate. Für Angebote, die für mehr als 500,01 Euro den Besitzer wechseln, verlangt Ebay künftig einen Festpreis von 45 Euro. Die Angebotsgebühr und die Kosten für Zusatzoptionen bleiben in allen Preis- und Produktkategorien unverändert.
Privaten Verkäufern steht auch künftig die sogenannte „0-Cent-Auktion“ zur Verfügung. So nennt Ebay Auktionen, die nur in einer Kategorie und mit einem Startpreis von einem Euro eingestellt werden. In dem Fall zahlen private Verkäufer keine Angebotsgebühr und dürfen kostenlos ein Galeriebild hochladen.
Unterm Strich scheint Ebay seinen Händlern mit der Neuordnung der Gebühren private Konkurrenz vom Hals schaffen zu wollen: Bei den 0-Cent-Auktion sind die erzielbaren Einnahmen nur schwer zu kalkulieren. Wer höherwertige Angebote macht, zahlt als Privatverkäufer künftig zwischen einem Cent und 16 Euro mehr. Lediglich Anbieter von Waren, die für über 500,01 Euro verkauft werden, kommen künftig günstiger weg.
Vergleich von neuer und alter Gebührenstruktur für private Verkäufer bei Ebay |
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Auktionen und Festpreisangebote | Derzeitige Provision | Provision ab 13. Juni 2011 |
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Verkaufspreis 1,00 bis 50,00 Euro | 8 Prozent des Verkaufspreises (minimal 8 Cent, maximal 4 Euro) | 9 Prozent des Verkaufspreises (minimal 9 Cent, maximal 4,50 Euro) |
Verkaufspreis 50,01 bis 500,00 Euro | 4 Euro plus 5 Prozent des Verkaufspreises (minimal 6,50, maximal 29 Euro) | 9 Prozent des Verkaufspreises (minimal 4,50, maximal 45 Euro) |
Verkaufspreis 500,01 Euro und höher | 26,50 Euro plus 2 Prozent des Verkaufspreises über 500 Euro (minimal also 26,50 Euro, maximal unbegrenzt) | Festpreis von 45 Euro |
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1 Kommentar zu Ebay erhöht Gebühren für private Verkäufer
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Macht doch mal einen Artikel über Alternativen
Wie wär es mal mit einem Beitrag über ebay Alternativen. Also nicht nur Hood, sondern auch mal die kleineren Auvito, Spandooly oder revvler. Fänd ich super
Hallo,
haben wir schon gemacht. Zum Beispiel hier http://www.zdnet.de/it_business_strategische_planung_ebay_taumelt_aber_welche_alternativen_gibt_es_ueberhaupt_story-11000015-39198654-1.htm und hier http://www.zdnet.de/it_business_hintergrund_auktionsplattformen_erbitterter_kampf_um_platz_zwei_story-11000006-39200374-1.htm und hier http://www.zdnet.de/it_business_hintergrund_so_wird_man_unerwuenschte_geschenke_online_wieder_los_story-11000006-41542905-1.htm
Hauptproblem ist bei den meisten Alternativen allerdings, dass (noch ?) die kritische Masse fehlt – zumindest für private Verkäufer. Kleinanzeigenplattformen schneiden diesbezüglich in der Regel besser ab, als klassische Auktionsplattformen. Schließlich nützt es ja auch nichts, wenn das Angebot günstig zu platzieren ist, dann aber keine Käufer findet.
Peter Marwan
ZDNet-Redaktion