Bericht: Auch Ericsson bietet für Nortels Telko-Patente

Ericsson plant offenbar, ein Gebot für Nortels Telekommunikationspatente abzugeben, an denen auch Google, Intel und Microsoft interessiert sind. Es erwägt auch einen gemeinsamen Kauf mit einem der Mitbieter und hat sich ihnen diesbezüglich schon angenähert, wie Bloomberg berichtet.

Den Quellen von Bloomberg zufolge hat Ericsson noch keine endgültige Entscheidung gefällt. Unklar sei auch, für welche Patenten es sich am meisten interessiere.

Laut Rich Ehrlickman, Präsident des Patent-Brokers IPOfferings, ergibt es „absolut“ Sinn, wenn Ericsson sich Nortels Patente sichert. Es bekomme damit Zugang zu Technologien, die für die Expansion im US-Markt unerlässlich seien, sagte Ehrlickman gegenüber Bloomberg. „Die größere Frage ist, ob Ericsson allein da reingeht oder ob es einem Konsortium beitritt, angesichts der Kosten und Menge der Patente.“

Vergangenen Monat hatte es geheißen, dass auch Blackberry-Hersteller Research In Motion Nortels Patente kaufen wolle. Es wird unter anderem spekuliert, das sich RIM einer größeren Bietergruppe anschließen könnte. Ihr gehören mehrere Mobiltelefonhersteller und andere Technologiefirmen an.

Google hält bisher mit 900 Millionen Dollar das offizielle Höchstgebot. Es hat mit Nortel eine Vereinbarung getroffen, die als „Stalking Horse Asset Sale“ bezeichnet wird. Sie erlaubt es anderen Firmen, noch bis Juni höhere Gebote abzugeben. Dann findet die eigentliche Auktion statt.

Nortel hatte sich im Januar 2009 für zahlungsunfähig erklärt und Gläubigerschutz beantragt. Seitdem veräußert es Teile seines Geschäfts. Dazu gehören etwa die Drahtlossparte, Enterprise Solutions, das LTE-Geschäft, die VoIP-Sparte sowie das Netzwerkgeschäft. Ende März schloss Nortel den Verkauf von 666.624 IPv4-Adressen an Microsoft ab. Der Wert der verbliebenen Patente wird auf mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt.

HIGHLIGHT

Oracle gegen Google: Die IT-Branche schüttelt den Kopf

Nach der Klage von Oracle gegen Google wegen Android und Java spekuliert die IT-Branche über die Auswirkungen: Die Java-Nutzergruppen beklagen Oracles Schweigen, die Open-Source-Gemeinde fürchtet weitere Schritte und die javanutzenden Hersteller grübeln über die Auswirkungen für ihr Geschäft. ZDNet fast die Stimmen zusammen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago