Der Thin Client Futro S700 (Bild: Fujitsu)
Fujitsu hat mit Futro S700 und Futro S900 seine ersten Thin Clients mit Power over Ethernet (PoE) vorgestellt. Da sowohl die Stromversorgung als auch die LAN-Anbindung über ein Kabel erfolgt, lassen sich die Geräte flexibler einsetzen und benötigen weniger Energie. Alternativ lassen sich die Thin Clients auch auf herkömmliche Weise mit Strom versorgen. Beide Modelle sind ab sofort zu Listenpreisen ab 455 beziehungsweise 507 Euro erhältlich.
Die Neuvorstellungen lassen sich auch über WLAN ins Firmennetz integrieren und horizontal oder vertikal aufstellen. Sie messen 9,7 mal 19,1 mal 26,6 Zentimeter und werden von einem AMD-Prozessor (G-T44R) mit 1,2 GHz angetrieben. Es gibt Konfigurationen mit eSATA-Festplatte oder einem bis zu 2 GByte fassenden Flash-Modul samt Schreibschutz. Für die Grafik sorgt eine ATI Radeon HD 3200, die eine Auflösung von bis zu 2560 mal 1600 Pixeln liefert und DirectX 11 unterstützt. Damit bieten die Clients laut Fujitsu ausreichend Rechenleistung, um zum Beispiel Rendering oder Verarbeitung von einfachen 3D-Modellen durchzuführen.
Der S700 unterstützt maximal 2 GByte Arbeitsspeicher. Er besitzt an der Vorderseite zwei USB-2.0-Ports sowie je einen Audio-Ein- und Ausgang. Außerdem ist er mit vier USB-2.0-Ports an der Rückseite und zwei internen USB-Schnittstellen ausgerüstet. Ein Display-Port, ein DVI-Port sowie ein RS-232-Anschluss sind ebenfalls vorhanden. Per Kensington-Lock lässt sich das Gerät gegen Diebstahl sichern.
Fujitsu liefert den S700 mit Red Hat Embedded Enterprise Linx und dem VMware View 4 Client aus. Ein VPN-Client von Cisco ist optional erhältlich. Die Leistungsaufnahme des Futro S700 im laufenden Betrieb liegt laut Hersteller bei 19,9 Watt. Im Leerlauf sind es 14,5 Watt, ausgeschaltet mit aktiviertem Wake-on-LAN 0,67 Watt.
Das Modell S900 unterstützt bis zu 4 GByte RAM. Es besitzt an der Vorderseite zwei USB-Ports sowie je einen Audio-Ein- und Ausgang. Fujitsu liefert das Modell S900 wahlweise mit Embedded Enterprise Red Hat Linx oder Windows Embedded Standard 7 aus. Zum Stromverbrauch macht Fujitsu im Datenblatt (PDF) keine Angaben. Mittels einer zusätzlichen Grafikkarte können beim Futro S900 bis zu vier weitere Monitore angeschlossen werden. Dadurch sieht Fujitsu das Modell bestens für Arbeitsplätze geeignet, an denen Mitarbeiter auf mehrere Bildschirme zugreifen müssen.
Eigenen Angaben zufolge konnte Fujitsu den Absatz von Thin Clients vom ersten Quartal 2010 bis zum ersten Quartal 2011 verdoppeln. Das Unternehmen sieht darin einen Beleg für die wachsende Bedeutung von Virtual-Workplace-Lösungen und das zunehmende Interesse vieler Unternehmen an Thin Clients im Rahmen von virtuellen Desktop-Lösungen. Fujitsu selbst hat sein Angebot diesbezüglich im Februar durch eine Vertriebsvereinbarung mit NComputing ausgebaut.
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5 Kommentare zu Fujitsu bringt leistungsfähige Thin Clients mit Power over Ethernet
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habe hier noch 3x S700 mit Linux im Einsatz. Die Dinger rennen, und rennen, und rennen :)
Ich würde gerne der Flashcard (bei mir 8GB) ein Upgrade verpassen. Auf eBay finde ich etlich [1.8″ SSD Module] mit unterschiedlichsten Größn, Angaben, Daten und Ausführungen. U.a. gibt es 3.3V/5V Module.
Könnte mir jemand ein paar Infos geben, was ich verbauen könnte?
Vielen Dank
Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und die Futros sind in einem Preisbereich angekommen wo sie wirklich interessant werden. So habe ich auch 2 S900, eine davon mir 8 GB Ram, und eine S700 mit 4 GB. Die Geräte kommen sowohl mit 1.5 Volt als auch mit 1.35 Volt Ram klar. Diese niedlichen 2 GB Flashmodule können mittlerweile durch welche mit 16 GB ersetzt werden oder man klemmt (bei der S900) gleich eine SATA Platte ran. Dazu bieten sich 2,5 Zoll Laufwerke geradezu an die es mittlerweile auch mit 5 Terabyte gibt. Zum Glück haben die Futro ein UEFI so das sich diese auch als Bootplatten verwenden lasen und die volle Kapazität zur Verfügung steht. Auch dann ist man noch deutlich unter 30 Watt. Warum Siemens für seine stromsparenden Geräte dann Powerinjektoren ab 60 Watt und mehr anbietet erschliesst sich mir nicht wirklich. Die mitgelieferten Netzteile sind allerdings für den Betrieb mit einer Festplatte etwas schwachbrüstig.
Bin seit 1 Tag auch stolzer Besitzer eines S900. Vom Netzteil etwas geschock, weil sehr klein. Darauf steht 20 Volt 2A = 40 Watt. Reicht das, um eine zusätzliche PCI-Karte einzubauen, und die serielle Schnittstelle zu betreiben bzw. 1 A über USB-Anschluß abzunehmen? Bin skeptisch…
An meinen S700 hängen überall (Maus, Keyboard, USB Stick, USB Leuchte etc.) zus. auch noch eine USB-HDD. Mit dem 20V/2A hatte ich bisher keine Probleme oder Ausfälle. Wieviel so eine PCI Karte zieht, weis ich leider nicht. Einfach mal ausprobieren.
20 Watt über Ethernet?
Ich bin verwundert: laut Wikipedia ist PoE aktuell nur bis knapp 13 Watt pro Endgerät spezifiziert. Der S700 soll jedoch laut Text schon im Leerlauf deutlich über 14 Watt aus der Leitung ziehen. Wie passt das zusammen? Mit freundlichen Grüßen Mario B.
Hallo Mario B.,
Sie haben mit Ihrer Anmerkung vollkommen Recht, mit Standardkomponenten geht das nicht. Fujitsu bietet für seine beiden neuen Thin Clients – die sich übrigens auch mit herkömmlicher Stromversorgung betreiben lassen – spezielle PoE-Module an. Diese lassen sich dann zusammen mit den ebenfalls von Fujitsu vertriebenen, sogenanten „Midspans“ der Firma Microsemi einsetzen. Laut Fujitsu sind zwei Modelle für dieses Szenario verfügbar: PowerDsine 9501G (bietet 60 Watt Leistung pro Port) und PowerDsine 9500G, eine 12-Port Version mit 72 Watt Leistung pro Port.
Peter Marwan
ZDNet-Redaktion