HP denkt über Lizenzvergabe für WebOS an OEMs nach


Léo Apotheker (Bild: ZDNet)

Léo Apotheker, CEO von Hewlett-Packard, hat auf der Konferenz D9 angedeutet, dass sein Unternehmen WebOS an andere Hardwarehersteller lizenzieren könnte. Das Mobilbetriebssystem war durch die Übernahme von Palm in den Besitz von HP gelangt. Erste Vermarktungsversuche zeigten lediglich bescheidene Erfolge.

Im Interview bezeichnete Apotheker WebOS jedoch als außergwöhnliches Betriebssystem, dessen Verwendung nicht ausschließlich auf HP-Produkte beschränkt bleiben müsse. Die Frage, ob HP es an einen Hersteller wie HTC lizenzieren würde, bejahte Apotheker ausdrücklich.

John Rubinstein, ehemaliger Palm-CEO und heute Leiter der Palm-Abteilung im HP-Konzern, dämpfte etwaige Spekulationen: Auf einer von Qualcomm organisierten Konferenz stellte er klar, dass es nicht in Frage komme, Lizenzen im großen Stil an OEM-Partner zu vergebene – so wie es etwa Microsoft bei Desktop-PCs tut.

HP würde laut Rubinstein als Partner keine Firmen zulassen, die Produkte auf unterschiedlichen Plattformen herstellen, sondern vielmehr nur solche, die in WebOS investieren und zur Weiterentwicklung des Ökosystems beitragen wollen. Damit sich namhafte Anbieter darauf einlassen, muss das WebOS-Umfeld allerdings zunächst attraktiv genug sein.

Wie CEO Apotheker in einem Interview mit Bloomberg im März angekündigt hatte, soll auf PCs seines Unternehmens ab 2012 zusätzlich zu Microsoft Windows auch WebOS angeboten werden. HP will so die Reichweite der Plattform erhöhen und mehr Entwickler anziehen. Derzeit gibt es nur rund 6000 Apps für WebOS, im Vergleich zu über 350.000 Programmen in Apples App Store und mehr als 250.000 Anwendungen im Android Market. Die Verkaufszahlen für WebOS-Handys liegen weit hinter denen von iPhones und Android-Geräten zurück. Mit mehr als 60 Millionen verkauften Computern 2010 ist HP jedoch der größte PC-Hersteller der Welt.

HP hatte Palm im vergangenen Jahr für 1,2 Milliarden Dollar gekauft. WebOS war ursprünglich als Betriebssystem für Smartphones entwickelt worden. HP überarbeitete die Software inzwischen jedoch, sodass sie auch auf Tablets, Netbooks und Druckern eingesetzt werden kann.

ZDNet.de Redaktion

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