In London und Stockholm gibt es Mautsysteme, die Autofahrer beim „Betreten“ der Innenstadt zu bestimmten Uhrzeiten an Wochentagen (ausgenommen Feiertage) automatisch besteuern. Die Straßenverstopfung in Stockholm wurde bereits im Versuch 2006 um ein Viertel reduziert, Stauzeiten gingen um die Hälfte und die Luftverschmutzung um 10 bis 15 Prozent zurück. Auch die Busfahrpläne wurden angepasst. Die Bewohner waren von dem Projekterfolg begeistert und stimmten für die Einführung des Systems. Die erfolgte im August 2007.
Wie sich Staus auch durch bessere Planung und Steuerung des Verkehrs vermeiden lassen, zeigt auch die Land Transport Authority von Singapur. Mit einem IBM-System gelang es ihr, das Verkehrsaufkommen im Central Business District für 10 bis 60 Minuten mit einer Genauigkeit von über 85 Prozent vorherzusagen. Dementsprechend wirksam waren die Steuerungsmaßnahmen.
In den Niederlanden, dem US-Bundesstaat Oregon und einigen Regionen von Großbritannien (inklusive London) sind Mautsysteme in Betrieb, die sich an der tatsächlichen Straßennutzung orientieren. Es gibt sogar eine Kfz-Versicherung, die ihre Versicherten je nach deren Straßennutzung belastet. Vielfahrer zahlen am meisten, weil ihr Risiko am höchsten ist. Ein spezielles Gerät misst die Kilometerleistung und funkt sie an die Versicherung. So können Wenigfahrer erheblich an Prämien sparen – und zur Umweltentlastung beitragen.
Für die IT-Hersteller – seien es nun Software- oder Hardwareanbieter – sind all diese Szenarien natürlich paradiesisch. Schließlich müssen in allen Fällen Unmengen von Daten gesammelt, übertragen, zusammengeführt und analysiert werden. Um wirklich effizient steuern zu können, darf das nur mit sehr geringen Verzugszeiten geschehen, was sehr zuverlässige und leistungsfähige IT-Systeme voraussetzt. Andererseits spielt für die Kommunen Geld bei Anschaffung oft eine untergeordnete Rolle. Schließlich lassen sich vielfach nicht nur politische Vorgaben oder der Wählerwille umsetzen, sondern durch den IT-Einsatz auch an anderer Stelle erhebliche Kosten einsparen, etwa beim Straßenbau.
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1 Kommentar zu Smarter Cities: Der Kampf gegen das tägliche Verkehrschaos
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Intelligente Nutzung der Ressourcen
Nicht nur die Verkehr sondern auch die Energie kann man dadurch besser organisieren und die Abläufe aufeinander abstimmen. Smarter Planet wird es bei IBM genannt.
Hallo,
einen ausführlichen Beitrag vom 24. Juni dazu finden Sie bei ZDNet hier: http://www.zdnet.de/magazin/41553953/vernetzte-staedte-wenn-sim-city-wirklichkeit-wird.htm
Peter Marwan
ZDNet-Redaktion