Der Beruf des IT-Qualitätsmanagers

IT-Lösungen für Geschäftsprozesse sollen reibungslos funktionieren. Für einen hohen Standard sorgen IT-Qualitätsmanager. Sie entwickeln Richtlinien und Konzepte, um die Qualität der Software zu sichern, und begleiten ein Projekt vom Anfang bis zum Ende.

Die Prozesse bei der Entwicklung von Software und anderen IT-Lösungen sind mittlerweile sehr ausgereift. Wurde früher Software erst am Ende des Entwicklungsprozesses getestet, beschäftigen sich Tester heute bereits mit dem Konzept, bevor eine einzige Codezeile geschrieben ist. „Der Software-Tester ist ein wichtiger Baustein im System und begleitet den Entwicklungsprozess von Anfang an – in enger Zusammenarbeit mit Entwicklern und Kunden“, erklärt Stephan Pfisterer, Bereichsleiter Bildung und Personal beim Bitkom.

Die Qualitätssicherung prüft, ob sich die Idee für die IT-Lösung auch wie geplant umsetzen lässt. Falls nicht, schreiten die Experten sofort ein. Das spart Unternehmen bares Geld: Je früher ein Fehler im Entwicklungsprozess gefunden ist, umso weniger kostet es, ihn zu beseitigen.

Heute wird in Phasen getest und entwickelt. Auf den Modultest folgen Integrations- und Systemtest und am Ende der Abnahmetest mit dem Kunden. Da die Lösungen immer komplexer werden, sind viele Testmethoden automatisiert und standardisiert. Daher verschwimmen auch die Grenzen zwischen dem reinen Entwickler und dem Tester.

„Die Funktionstrennung ist bei großen Unternehmen häufiger; im Mittelstand sind es meist erfahrene Kollegen, die neben einer Entwicklungstätigkeit auch testen“, sagt Pfisterer. Die Tester legen ein Testprotokoll an, dokumentieren Auffälligkeiten, besprechen Probleme bei der Entwicklung im Team und nutzen diese Erfahrungen im nächsten Projekt. Das Testen von Software ordnet Pfisterer in einen größeren Zusammenhang ein. „Software-Tester sind Teil des IT-Qualitätsmanagements, das auch auf einer strategischen Ebene angesiedelt ist.“

Den Gesamtprozess im Auge behalten

IT-Qualitätsmanager entwickeln Richtlinien und Konzepte, um die Qualität der Software und der IT insgesamt zu sichern. Dazu prüfen sie, ob die bestehenden IT-Strukturen, Prozesse und Aktivitäten zugrunde liegenden Rahmenwerken wie ITIL oder ISO entsprechen und ob sie ordnungsgemäß und wirtschaftlich arbeiten. Sind die Abläufe oder Funktionen nicht perfekt, planen und steuern sie neue Maßnahmen und sorgen für deren Umsetzung.

Darüber hinaus definieren sie systematische Teststrategien und prüfen die Software-Elemente. Dabei nutzen sie Whitebox-Tests zur Durchsicht des Quellcodes sowie Blackbox-Tests, um die Funktionen aus dem Pflichtenheft zu prüfen. Sie gehen daher sowohl auf den Code als auch auf die Anforderungen ein. Anschließend dokumentieren sie alle Arbeitsschritte und präsentieren Kunden oder Vorgesetzten ihre Ergebnisse.

„Der IT-Qualitätsmanager hat eine Managementaufgabe inne. Er kennt die betrieblichen Kennzahlen, soll Schwachstellen finden und dafür sorgen, dass die IT-Ressourcen effizient eingesetzt werden. Zudem ist es seine Aufgabe, das Qualitätsbewusstsein bei den Mitarbeitern zu wecken, damit diese die Prozesse richtig ausführen“, sagt Stephan Pfisterer. Dazu gehöre auch, dass die Berichtswege eingehalten werden, Kunden- und Personalgespräche sauber dokumentiert werden etc.

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