Studie: 2014 steigen Zahlungen per NFC auf 50 Milliarden Dollar

Die Technik soll sich 2011 und 2012 durchsetzen. In den kommenden 18 Monaten erwartet Juniper Research den Start von NFC-Diensten in mehr als 20 Ländern. Eine mögliche Hürde sind Sicherheitsbedenken von Nutzern.

Google testet seinen NFC-Bezahldienst Wallet derzeit in den USA (Bild: Google).
Google testet seinen NFC-Bezahldienst Wallet derzeit in den USA (Bild: Google).

2014 werden Nutzer Einkäufe in Höhe von rund 50 Milliarden Dollar (34 Milliarden Euro) über mobile NFC-Bezahlsysteme erledigen. Das prognostizieren die Analysten von Juniper Research.

Near Field Communication (NFC) erlaubt es Anwendern, Waren und Dienstleistungen mit ihrem Handy zu bezahlen. Ein mit einem NFC-Chip bestücktes Gerät muss dafür lediglich an ein Kassensystem oder Terminal gehalten werden, das die Technik ebenfalls unterstützt. Die Zahlung erfolgt dann über auf dem Mobiltelefon gespeicherte Kreditkartendaten oder Bankverbindungen.

Die Marktforscher gehen davon aus, dass sich NFC 2011 und 2012 durchsetzen wird. Sobald die Branche Geräte und Technologie ausrolle, würden Verbraucher NFC nicht nur für mobile Zahlungen, sondern auch für Coupons, Sonderangebote und Produktinformationen nutzen, so Juniper. Das sei nicht nur bequemer für Kunden, sondern biete dem Handel auch neue Absatzmöglichkeiten.

„Basierend auf unserer Analyse und Interviews mit Branchenvertretern erwarten wir, dass NFC in den kommenden 18 Monaten in 20 Ländern starten wird“, sagte Juniper-Analyst David Snow. In drei Jahren würden Nordamerika und Westeuropa zusammen ein höheres Transaktionsvolumen erreichen als Ostasien.

Eine der Hürden, die NFC-Bezahldienste noch nehmen müssen, bevor sie den Massenmarkt erobern können, sind Sicherheitsbedenken. Einer Studie von MasterCard zufolge sind 63 Prozent der Nutzer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren bereit, mit ihrem Handy zu bezahlen. Bei der Gruppe der über 35-Jährigen liegt die Akzeptanz nur noch bei 37 Prozent. 62 Prozent aller Befragten stellen die Bedingung, dass die Sicherheit ihrer persönlichen Daten gewährleistet sein muss, bevor sie etwas mit ihrem Handy einkaufen.

Google hatte seinen „Wallet“ genannten NFC-Bezahldienst Ende Mai vorgestellt. Nutzer des Diensts sind bisher auf Googles eigenes Android-Handy Nexus S angewiesen, um an den in San Francisco und New York laufenden Tests teilnehmen zu können.

Daneben setzen auch Visa, Intuit, Samsung und die Deutsche Telekom auf die NFC-Technologie. Letztere will noch in diesem Jahr die sogenannte Handy-Geldbörse – „Mobile Wallet“ – in Deutschland und Polen einführen.

LG, Apple und der britische Mobilfunkanbieter Everything Everywhere arbeiten ebenfalls an NFC-Bezahldiensten. Auch Amazon prüft ein Engagement in diesem Bereich.

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