Nvidia hat die Anfang Mai angekündigte Akquisition von Icera abgeschlossen. Der Grafikchiphersteller zahlt für den Mobilfunkspezialisten 367 Millionen Dollar in bar.
Icera fungiert ab sofort als hundertprozentige Tochtergesellschaft von Nvidia und wird unter eigenem Namen fortgeführt. Es produziert 3G- und 4G-Funkmodems für Mobiltelefone und Tablets.
Durch den Zukauf kann Nvidia künftig zwei Prozessoren parallel für Smartphones anbieten. Sein ARM-basierter Applikationsprozessor Tegra gilt im Markt schon jetzt als führend – insbesondere bei Geräten mit Googles Mobilbetriebssystem Android. Er kümmert sich um Grafik- und Prozessberechnung. Hinzu kommt ein Basisband-Chip auf Grundlage der Icera-Technik für den Mobilfunk-Datenaustausch.
Die Kombination der beiden Prozessortypen soll bei OEM-Herstellern die Zeit bis zur Markteinführung verkürzen und deren Anforderungen besser erfüllen. Zusätzlich erwartet Nvidia dadurch eine Umsatzsteigerung.
Icera ist seit 2008 mit der dritten Generation seiner Prozessoren auf dem Markt: Livanto. Demnächst sollen mit Espresso 450 und Espresso 500 noch sparsamere und kompakter gebaute Nachfolgereihen erscheinen. Sie unterstützen Mobilfunkstandards der zweiten bis vierten Generation. Das 2002 im englischen Bristol gegründete Unternehmen ist aktuell in acht Ländern vertreten und hat rund 300 Angestellte.
Moderne Tablets verwenden Dual-Core-ARM-Prozessoren. Im August will Nvidia mit einem Quad-Core nachlegen. Benchmarks zeigen, dass sie die Leistung von Desktop-CPUs erreichen. Das könnte für Intel und Microsoft gefährlich werden.
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