Siemens stopft Löcher in Scada-Software

Ein Update schließt zwei Lücken in der speicherprogrammierbaren Steuerung Simatic S7-1200. Siemens zufolge wird für einen Angriff ein Zugang zum Netzwerk benötigt. Ein Update für weitere Anfang des Jahres entdeckte Fehler steht noch aus.

Siemens hat am Freitag ein Update für seine speicherprogrammierbare Steuerung (PLC) Simatic S7-1200 veröffentlicht, die zur Steuerung und Überwachung von Industrieanlagen (Scada) verwendet wird. Einer der beseitigten Fehler ermöglicht nach Unternehmensangaben einen sogenannten Replay-Angriff, bei dem zuvor aufgezeichnete digitale Kommunikation benutzt wird, um die Kontrolle über einzelne Funktionen zu übernehmen.

Eine weitere Lücke in einem Webserver kann laut Siemens einen Absturz des Systems verursachen. In beiden Fällen müsse sich ein Angreifer zuvor Zugang zum Netzwerk seines Opfers verschaffen.

Wie Computerworld berichtet, hatte Dillon Beresford, ein Forscher des Sicherheitsanbieters NSS Labs, Anfang des Jahres insgesamt sechs Bugs in Siemens-PLCs entdeckt. Im Mai sagte Beresford auf Bitten von Siemens und US-Behörden eine öffentliche Präsentation des Scada-Hacks kurzfristig ab. Mit dem Patch für die Replay-Lücke habe Siemens einen der schwerwiegendsten Fehler beseitigt, wird der Forscher in dem Bericht zitiert.

Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums hat Siemens aber nur einen Teil der von Beresford gemeldeten Anfälligkeiten beseitigt. Man arbeite mit Siemens und dem Forscher an der Lösung der anderen Probleme. Eines davon ist laut Beresford genauso ernst wie die Replay-Lücke.

Unklar ist dem Bericht zufolge, ob auch die Modelle Simatic S7-300 und S7-400 von der Replay-Lücke betroffen sind. Siemens führt nach eigenen Angaben noch Tests durch. „Wir werden in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Tests reagieren“, teilte ein Siemens-Sprecher mit.

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