Bericht: Apple iCloud nutzt Windows Azure und AWS

Die Site "Infinite Apple" hat den Datenverkehr der Betaversion von iCloud iMessage analysiert. Sämtliche Daten sind ihr zufolge in den Cloud-Systemen von Microsoft und Amazon gespeichert. Apple iCloud liefert nur die Links.

Apple iCloud

Apple benutzt für seinen kommenden Cloud-Dienst iCloud die Technik von Microsofts Windows Azure und Amazon Web Services (AWS). Das schreibt die Site „Infinite Apple“, welche die Betaversion des iMessage-Dienstes von iCloud getestet hat. Die Autoren haben nach eigener Auskunft den iMessage-Traffic von iCloud analysiert und meinen nun, dass der Dienst gegenwärtig nur als ein Frontend für die in Azure und AWS gespeicherten Daten dient. Das könne sich bis zur finalen Version des Dienstes freilich noch ändern.

„Wir glauben nicht, dass iCloud tatsächlich Inhalte speichert. Es verwaltet nur die Links zu den hochgeladenen Daten“, heißt es in dem Beitrag. Microsoft will den Bericht nicht kommentieren und sagte gegenüber ZDNet, dass man die Namen seiner Kunden nicht preisgebe. Apple hat bislang ebenfalls keine Stellungnahme abgegeben.

Beobachter spekulieren, dass Apple lediglich das Content Delivery Network (CDN) von Azure benutzt. Das Azure CDN erweitert die Storage-Funktionen des Cloud-Betriebssystems. Mit seiner Hilfe kann man Inhalte mit hohem Bandbreitenverbrauch schneller und effizienter ausliefern, indem man die Übergabepunkte für die Daten näher zu den Anwendern bringt. Apple scheint auch Azures Binary Large Object Storage (BLOB) zu benutzen, das Teil des Betriebssytemkerns von Azure ist.

Apples Dienst iCloud soll im Herbst 2011 zusammen mit dem neuen Mobil-Betriebssystem iOS 5 online gehen. Zu dem Angebot gehören 5 GByte Onlinespeicher, den die Anwender kostenlos nutzen können. Außerdem bekommen die Kunden eine E-Mail-Adresse mit werbefreier Pushfunktion, eine Synchronisierung ihrer Kontakte und Mails sowie einen Kalender.

Für die kommenden Cloud-Dienste baut Apple seine Infrastruktur aus. In North Carolina soll demnächst ein 500 Millionen Dollar (349 Millionen Euro) teures Rechenzentrum mit 46.000 Quadratmetern Fläche ans Netz gehen. Die Kapazität will das Unternehmen unter anderem für einen geplanten MobileMe-Online-Speicher nutzen.

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