Jon von Tetzchner verlässt Opera

Der Firmengründer und langjährige CEO des Browserherstellers wird sich ab Anfang Juli neuen Projekten widmen. Grund für seinen Weggang sind offenbar Meinungsverschiedenheiten mit Aufsichtsrat und Management. Sie sollen zu sehr auf Quartalsergebnisse fokussiert sein.

Operas Mitgründer und langjähriger CEO Jon S. von Tetzchner wird den norwegischen Browserhersteller zum 30. Juni verlassen. Das hat das Unternehmen am Freitag bekannt gegeben.

Von Tetzchner hatte Opera Software 1995 zusammen mit Geir Ivarsøy gegründet und ein Jahr später die erste Browserversion veröffentlicht. Anfang 2010 gab er seinen Posten als Geschäftsführer an Lars Boilesen ab und ist seitdem als strategischer Berater und Sprecher für das Unternehmen tätig.

„Diese Entscheidung löst natürlich viele Emotionen aus“, wird Tetzchner in einer Pressemitteilung zitiert. „Als wir angefangen haben, waren wir ein paar Typen in einem kleinen Büro – nun sind wir weltweit vertreten und haben über 740 Angestellte sowie mehr als 200 Millionen Nutzer. Ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben, und werde die Entwicklung der Firma auch in Zukunft genau verfolgen.“

Boilesen erklärte: „Wir hatten in den Jahren viel Spaß. Zu sagen, Jon hat eine großartige Firma gegründet, ist eine Untertreibung. Wir sind sehr stolz auf Jon und auf das Unternehmen.“ Bis 2013 wolle man die Marke von 500 Millionen Anwendern erreichen.

Von Tetzchner hat angeblich schon Ideen für neue Projekte, will diese aber erst zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen.

Grund für die Trennung ist TechCrunch zufolge eine Auseinandersetzung zwischen von Tetzchner und dem Aufsichtsrat von Opera. In einer internen E-Mail des Firmengründers an die Mitarbeiter, die der Blog veröffentlicht hat, heißt es: „Es ist deutlich geworden, dass der Aufsichtsrat, das Management und ich nicht dieselben Werte vertreten und unterschiedlicher Ansicht über die Weiterentwicklung von Opera sind. Daher habe ich mich mit dem Board darauf geeinigt, meine Zeit bei Opera zu beenden. Ich glaube, Aufsichtsrat und Management sind stärker auf Quartalsergebnisse fokussiert als ich.“

Themenseiten: Browser, Business, IT-Jobs, Opera, Opera Software

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