Download-service.de wegen Abofalle als „Schwarzes Schaf“ gebrandmarkt

Die Homepage wirkt zunächst seriös. Allerdings gelangen die meisten Nutzer überhaupt nicht auf sie, sondern werden auf Unterseiten gelockt. Mit dem Download sonst kostenlos erhältlicher Software schließen sie ein Zweijahresabo über 192 Euro ab.

Download-service.de ist "Schwarzes Schaf" des Monats Juni (Bild: OpSec).
Download-service.de ist „Schwarzes Schaf“ des Monats Juni (Bild: OpSec).

Der Schmähpreis „Das Schwarze Schaf“ geht im Juni 2011 an die Betreiber der Site download-service.de. OpSec Security, Initiator des Preises, begründet die Entscheidung mit der Art, wie Surfer dort zu einem Abonnement verleitet werden.

Die Startseite von download-service.de macht zunächst keinen besonders verdächtigen Eindruck. Zudem befindet sich rechts oben der Hinweis, dass für die Nutzung des Angebots ein Abonnement über eine Vertragslaufzeit von zwei Jahren mit monatlichen Gebühren von 8 Euro abgeschlossen wird. Wie jedoch Verbrauchermeldungen, die OpSec erhalten hat, und Erfahrungsberichten in Online-Foren zu entnehmen ist, landen viele Nutzer gar nicht erst auf der Startseite. Stattdessen gelangen sie über Werbeanzeigen auf Lockvogelseiten, die dann wiederum auf die Seite von download-service.de verlinken, auf der sie das gesuchte Programm herunterladen können.

Dort muss man sich zwar mit seinen persönlichen Daten registrieren, jedoch befindet sich auf dieser Seite der Kostenhinweis nur klein und versteckt, so dass er vermutlich von vielen Usern übersehen wird. Dass sie mit dem Download einer eigentlich kostenfreien Software direkt ein Abo abgeschlossen haben, erfuhren die Betroffenen erst durch den Erhalt der Rechnung. Ein Widerrufsrecht wird Nutzern, die bereits einen Download getätigt haben, verwehrt. „Obwohl diese Masche bereits bekannt ist, haben Anbieter immer noch Erfolg mit ihr. Wir möchten Verbraucher daher mit der Verleihung dieses ‚Schwarzen Schafes‘ zu mehr Vorsicht im Netz animieren“, sagt OpSec-Mitarbeiterin Mechthild Imkamp.

Vor der Site download-service.de warnt auch die Verbraucherzentrale Hamburg in ihrer umfangreichen Liste mit Abofallen. Die Verbraucherschützer nennen als Betreiber die Content4u GmbH mit Sitz in Leipzig und Rodgau. Geschäftsführer Viliam Adamca war früher in derselben Position bei der Premium Content GmbH und der Frankfurter Go Web Ltd aktiv.

Die Premium Content GmbH steckte hinter dem Angebot www.my-downloads.de, das nach demselben Muster arbeitete wie download-service.de. Der Firma wurde vor einem Jahr von der Sparkasse Barnim wegen der unseriösen Geschäftspraktiken das Konto gesperrt. Go Web Ltd wurde in einer früheren Version der Liste der Hamburger Verbraucherschützer im Zusammenhang mit 14 unseriösen Sites genannt. Die Angebote konzentrierten sich auf vermeintliche IQ-Tests sowie scheinbare Berufs- und Ausbildungsberatung. Außerdem gehören dem Unternehmen www.direkt-routenplaner.de, www.tattoos-welten.de, www.gedichte-welten.de, www.my-songtexte.de und www.smilies.de.

Download-service.de bietet sonst kostenlos erhältliche Software für einen Abonnementspreis von acht Euro pro Monat an. Nutzer des Browser-Plug-ins <a href="/software_programme_loesungen_fuer_unternehmen_mehr_schutz_im_netz_security_add_ons_fuer_browser_story-20000001-41529979-2.htm" target="extern">WOT</a> wissen schon länger, dass die Site nicht den besten Ruf genießt - zu erkennnen am Warnhinweis am oberen Frame-Rand (Screenshot: ZDNet).
Download-service.de bietet sonst kostenlos erhältliche Software für einen Abonnementspreis von 8 Euro pro Monat an. Nutzer des Browser-Plug-ins WOT wissen schon länger, dass die Site nicht den besten Ruf genießt – zu erkennnen am Warnhinweis am oberen Frame-Rand (Screenshot: ZDNet).

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1 Kommentar zu Download-service.de wegen Abofalle als „Schwarzes Schaf“ gebrandmarkt

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  • Am 11. März 2013 um 10:30 von Dieter Stoermer

    Hallo,
    ich bin Dummerweise auch auf die Abzogge hereingefallen und muss jetzt die 2. Rate
    (8×12=96 Euro) für das 2. Jahr bezahlen, da ich die Kostenfalle nicht gleich erkannt habe.
    Nur frage ich mich, wieso ein Unternehmen einefach Software von anderen Herstellern (in den meisten Fällen sind es Testversionen verkaufen kann.
    Jeder der eine Software aus dem Internet bezieht muss die AGB einhalten in dem
    steht, das die Software nur für den eigenen Bedarf benutzt werden darf und auch eine Weitergabe nicht erlaubt ist. Wiso kann dann jemand damit noch Geld machen?

    Ich habe mir ein Programm herundergeladen, danach stellte ich fest, dass es eine
    Testversion ist, die nur eine paar Tage läuft. In der Beschreibung bei Download-Service wurde dies mit keinen Wort erwähnt. Das Produkt wurde also nicht korrekt
    beschrieben. Eine Rücknahme habe ich beantragt, aber keine Antwort erhalten. Wo bleibt hier das Recht! Ich verstehe die Gesetze nicht mehr!!!

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