Atos Origin schließt Übernahme von Siemens IT Solutions and Services ab


Atos-CEO Thierry Breton vor dem neuen Firmenlogo (Bild: Atos)

Atos Origin, das ab sofort nur noch unter dem Namen Atos firmiert, hat den Abschluss der Akquisition von Siemens IT Solutions and Services (SIS) bekannt gegeben. Auf der heutigen außerordentlichen Aktionärsversammlung am Hauptsitz im französischen Bezons wurde die Transaktion mit 99,99 Prozent der Stimmen bestätigt.

Außerdem hat Atos mit Siemens einen der weltweit größten IT-Outsourcing-Verträge abgeschlossen: mit einem Vertragswert von insgesamt 5,5 Milliarden Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren. Die Vereinbarung umfasst den Betrieb der gesamten IT-Infrastruktur, Anwendungen und Services.

„Heute ist ein großer Tag für unser Unternehmen. Wir schlagen ein neues Kapitel in unserer Geschichte auf und werden einer der zehn größten IT-Dienstleister weltweit“, sagte Thierry Breton, CEO und Chairman von Atos, auf der Aktionärsversammlung. „Wir haben jetzt die Chance, als Fortschrittsmotor zu agieren, mit unseren Kunden Geschichte zu schreiben und den Markt mit neuen Ideen zu beleben.“

Atos zahlt für Siemens SIS insgesamt 850 Millionen Euro. Im Gegenzug beteiligt sich Siemens für mindestens fünf Jahre mit einem Aktienanteil von 15 Prozent an Atos.

Durch die Transaktion entsteht ein IT-Dienstleistungsunternehmen mit einem Pro-forma-Gesamtumsatz von rund 8,7 Milliarden Euro und 78.500 Mitarbeitern in 42 Ländern. Es steht damit aktuell in Europa an zweiter Stelle. Die neue Firma soll im Geschäftsjahr 2011 ein marktübliches Umsatzwachstum und eine operative Marge von 6 Prozent erreichen. Es ist geplant, bis zum Jahr 2013 den Umsatz auf 9 bis 10 Milliarden Euro und die Marge auf 7 bis 8 Prozent zu steigern. Damit würde IBM in Europa von Platz eins verdrängt.

Bezüglich der regionalen Aufstellung ergänzen sich die beiden Unternehmen gut: Während Atos Origin bislang besonders in West- und Südeuropa vertreten war, konnte Siemens seine starke Position in Mittel- und Nordeuropa in die Partnerschaft einbringen. Das Gemeinschaftsunternehmen beschäftigt weltweit 62.000 Ingenieure. 14.600 arbeiten in Frankreich, 11.600 in Deutschland, 9800 in Großbritannien und Irland, 9100 in den Benelux-Staaten. In Indien sind 7900 tätig, in anderen asiatischen Ländern 4300 und in den USA 4500. Damit sind die Schwerpunkte eindeutig anders verteilt als bei den bisher den Markt dominierenden US-Anbietern IBM, HP und CSC.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

5 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

9 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

9 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

10 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

10 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

12 Stunden ago