Bericht: Ex-Acer-Chef Lanci geht zu Samsung

Er war am 31. März bei Acer nach langem Streit mit dem Vorstand ausgeschieden. Jetzt soll Lanci vor allem Samsungs Notebookgeschäft in Europa voranbringen. Weltweit liegt der Hersteller in diesem Segment derzeit auf Rang sieben.

Gianfranco Lanci fängt laut einem Bericht der Digitimes im August bei Samsung an (Bild: Acer).
Gianfranco Lanci fängt laut einem Bericht der Digitimes im August bei Samsung an (Bild: Acer).

Acers ehemaliger CEO Gianfranco Lanci wechselt angeblich zu Samsung. Er soll dort ab August das Notebookgeschäft insbesondere in Europa voranbringen. Das berichtet das taiwanische Branchenblatt Digitimes unter Berufung auf Branchenbeobachter. Angeblich hat Lanci auch ein Angebot von Dell vorgelegen. Bei Acer, Asustek und Hewlett-Packard läuteten laut Digitimes bei Bekanntwerden von Lancis Verpflichtung durch Samsung die Alarmglocken.

Acer weigerte sich, Digitimes gegenüber eine Stellungnahme abgeben, bevor die Meldung von Samsung bestätigt ist. Lanci war am 31. März bei Acer ausgeschieden. Grund für Lancis Demission waren Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft des Unternehmens zwischen dem Konzernchef und der Mehrheit des Aufsichtsrats, wie der taiwanische Computerhersteller damals mitteilte. Auch nach monatelangen Gesprächen habe man keinen Konsens finden können. Zu den Streitthemen hätten Größe, Wachstum, Kundenwertschöpfung, Markenentwicklung, Ressourceneinsatz und Implementierungsmöglichkeiten gezählt.

Unter Führung des Italieners war Acer zwischenzeitlich zur Nummer zwei im weltweiten Computermarkt aufgestiegen, in Deutschland sogar zum Marktführer. Eigentlich hatte Lanci sich bei seinem Ausscheiden verpflichtet, ein Jahr lang nicht bei einem Mitbewerber anzuheuern. Laut Digitimes ist Samsung aber bereit, mit Acer darüber zu verhandeln, wie diese Klausel aufgehoben werden kann.

Samsung hat 2010 rund 9,9 Millionen Notebooks verkauft. Damit belegt es hinter Hewlett-Packard, Acer, Dell, Toshiba, Lenovo und Asustek nach Zahlen von IDC weltweit Rang sieben. Das dürfte den Koreanern aber nicht reichen. Erklärte Politik des Unternehmens ist es, in Märkten, in denen es vertreten ist, eine führende Position einzunehmen. Dafür nimmt es auch in Kauf, erhebliche Investitionen zu tätigen und Teilbereiche über Jahre hinweg zu subventionieren.

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