Bericht: Telekom soll Kunden mit doppelten Abrechnungen betrogen haben

Die Kosten für Auskunftsdatenbanken wurden angeblich sowohl den Kunden über den Preis für eine TAL als auch den Wettbewerbern berechnet. Insgesamt geht es um einen dreistelligen Millionenbetrag. Zwei Wettbewerber erstatteten Strafanzeige.

Die Deutsche Telekom soll Verbraucher, Kunden und Aufsichtsbehörden mit doppelten Abrechnungen über Jahre hinweg betrogen haben. Das berichtet der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe.

Dem Bericht zufolge haben Klaus Harisch und Peter Wünsch, Gründer diverser Auskunftsdienste, Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bonn erstattet, da der Bonner Ex-Monopolist umlagefähige Kosten für den Aufbau und die Pflege ihrer Kundendatenbanken zweimal abgerechnet habe. Zum einen seien diese Kosten auf Millionen von Kunden für den Teilnehmeranschluss umgelegt worden, zum anderen habe die Telekom den Betrag auch von den Wettbewerbern gefordert, die auf Daten der Telekom angewiesen sind, etwa Betreiber von Telefonauskunftsdiensten.

Zum Beweis legten die Anzeigeerstatter interne Zahlen der Telekom vor, die das Unternehmen bei der Regulierungsbehörde eingereicht habe. Harisch und Wünsch behaupten, nachweisen zu können, dass diese Berechnungen fingiert seien. Es bestehe ein Verdacht auf gewerbsmäßigen Betrug.

Die beiden Anzeigeerstatter haben schon öfter erfolgreich Zivilverfahren gegen die Deutsche Telekom angestrengt. Dabei wurde der Konzern zu insgesamt 80 Millionen Euro Schadensersatz verurteilt. In dem nun anstehenden Strafverfahren soll es allerdings um einen dreistelligen Millionenbetrag gehen. Die Strafanzeige wird gegenwärtig von der Staatsanwaltschaft geprüft. Die Telekom weist die Vorwürfe zurück.

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