Martin Turbanisch ist Fachinformatiker Systemintegration bei der Comparex Deutschland AG. Das Unternehmen firmierte früher unter dem Namen PC-Ware und ist vielen Firmen aus dieser Zeit als Vertriebspartner zahlreicher Softwarehersteller bekannt. Inzwischen rücken aber Dienstleistung und Beratung immer mehr in den Vordergrund. Hauptsitz des Unternehmens ist Leipzig, wo Martin Turbanisch auch seine Ausbildung absolviert hat. Daneben unterhält Comparex Niederlassungen in 28 Ländern Europas, Asiens und Afrikas.
ZDNet: Wie kommt man zu dem Beruf Fachinformatiker Systemintegration?
Martin Turbanisch: Bereits vor meiner Ausbildung habe ich mich mit den Computerproblemen von Freunden und Bekannten befasst. Ich wollte die laufenden Prozesse im Hintergrund verstehen und auftretende Fehler selbst beheben. Also habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht! Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit habe ich mich für eine Ausbildung als Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration entschieden.
ZDNet: Wie sieht die Ausbildung aus?
Martin Turbanisch: Wie in den meisten Berufen dauert die Ausbildungszeit drei Jahre und ist in der Regel eine duale Berufsausbildung. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in der Berufsschule statt, während der praktische Teil bei IT-Dienstleistungsunternehmen wie Comparex absolviert wird.
Das duale Ausbildungssystem hat den wesentlichen Vorteil, dass ich die erlernte Fachpraxis aus der Berufsschule im Unternehmen einsetzen konnte und bereits früh in Kontakt mit Kunden, Geschäftspartnern und Herstellern gestanden habe. Die Ausbildung habe ich als gut empfunden, auch wenn sich Theorie und Praxis manchmal unterschieden. Müsste ich noch einmal eine Entscheidung zur Berufswahl treffen, würde ich wieder diesen Weg gehen.
ZDNet: Wie verlief sie bei Comparex konkret?
Martin Turbanisch, Fachinformatiker Systemintegration bei der Comparex Deutschland AG (Bild: Comparex).
Martin Turbanisch: Während der dualen Ausbildung war ich jeweils für sechs Wochen bei Comparex tätig und ging danach für zwei Wochen in die Berufsschule. Die Comparex Deutschland AG ist ein weltweit tätiger Anbieter für IT-Dienstleistungen und herstellerunabhängige Software-Lizenzberatung. Für mich war es damit genau das richtige Unternehmen, um eine Ausbildung als Systemintegrator zu absolvieren.
ZDNet: Wie sieht die tägliche Arbeit aus? Was macht man nach der Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration bei Comparex?
Martin Turbanisch: Dem Auszubildenden stehen nach drei Lehrjahren viele Türen offen. Berufszweige wie IT-Consultant, IT-Administrator, Netzwerktechniker oder Support Engineer können eingeschlagen werden. In meinem konkreten Fall habe ich mich für eine Stelle als Support Engineer für Citrix bei Comparex entschieden. Ich stehe Kunden bei der technischen Unterstützung zur Verfügung.
ZDNet: Welche Eigenschaften sind für den Beruf zusätzlich zu den geforderten fachlichen Qualifikationen noch wichtig?
Martin Turbanisch: Der Beruf des Systemintegrators ist sehr vielseitig und benötigt dementsprechend auch verschiedene Eigenschaften und Qualifikationen: Man sollte Spaß an der Arbeit mit dem Computer haben und ein technisches Grundverständnis mitbringen. Besonders bei der Lösung von IT-Problemen, auch wenn sie noch so schwierig erscheinen, benötigt man Ruhe, Ausdauer, logisches Denkvermögen und gute Konzentrationsfähigkeit.
Der Kundenkontakt ist ein fester Bestandteil meiner Arbeit bei Comparex. Kommunikationsstärke und Serviceorientierung sind daher genauso wichtig wie das Expertenwissen im Bereich Virtualisierung. Flexibilität und Mobilität sind weitere Eigenschaften, die man als Systemintegrator besitzen sollte, da man oft zu Außendiensteinsätzen gerufen wird. Für Stubenhocker ist dieses Arbeitsfeld definitiv nichts!
ZDNet: Was macht in dem Beruf besonders Spaß? Was eher weniger?
ZDNet: Besonderen Spaß macht mir die Arbeit mit den Kunden. Jeder Auftrag ist anders und stellt mich vor eine neue Herausforderung, die gelöst werden will. Ich sitze nicht den ganzen Tag an einem Schreibtisch und oft weiß ich morgens nicht, wie der Tag enden wird. Das finde ich sehr spannend.
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3 Kommentare zu Fachinformatiker Systemintegration: So sehen Ausbildung und Berufsalltag aus
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Unsere neuen Auszubildenden haben hier noch einen Artikel über die ersten Wochen veröffentlicht. Ich denke es hilft, einen ersten Eindruck zu bekommen. https://www.hagel-it.de/allgemein/die-ersten-wochen-bei-hagel-it.html
in eine fremde Stadt ziehen
bei 650€ Ausbildungsvergütung ist in eine fremde Stadt ziehen und Miete zahlen nicht drin? Ich bekomme wesentlich weniger Vergütung, wohne in einer fremden Stadt, zahle Schulgeld und muss wähernd der Schulzeiten auch noch in einer dritten Stadt übernachten.
Machbar ist alles ;)
Ich hätte mir für diesen Artikel noch ein paar praktische Hinweise gewünscht. Zum Beispiel welche Förderungsmöglichkeiten man in Anspruch nehmen kann und sollte.
Und um auf den ersten Kommentar zu antworten: Der gemeine Azubi ist für allerlei Drecksarbeiten ideal. Denn man muss keine Fachkräfte dafür freimachen. Tut vielen aber auch mal ganz gut niedere Arbeiten zu verrichten. Man muss halt soviel Wissen mitnehmen wie man kann :)
Hallo,
machbar ist sicherlich vieles (wenn auch nicht alles). Die Aussage zur Miete orientiert sich an den Preisen in München. Da bleibt von dem Betrag nach Miete, Betriebskosten und ÖPNV-Kosten nicht mehr viel übrig. In anderen Städten ist das zugegebenermaßen aber sicher anders.
Peter Marwan
ZDNet-Redaktion
Ausbildungserfahrungen
Hallo,
auch ich habe mich durch die Ausbildung (IT-Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung) gequält (2001-2003).
Die Schule war mit dem, damals sicherlich, neuen Berufszweig komplett überfordert. Die Lehrer hatten teils (sorry folks) keinen Schimmer von IT – für den Lehrer, bei dem die Klasse das Programmieren hätte „lernen“ sollen, war/ist HTML eine Programmiersprache… Meinen Wirtschaftslehre-Lehrer habe ich mehr Zeitung lesen sehen, als dass er an der Tafel stand…
Zu guter Letzt hatte die kleine Firma in der ich war es durchaus erkannt zu was ein Azubi alles brauchbar ist: Hilfsarbeiten und all das, was sonst keiner machen wollte.
Als ich den Ausbildungsverantwortlichen auf die Thematik „Lehrberuf“ aufmerksam machte, war es geschehen: ich stand auf der Abschussliste.
Naja… heute bin ich in dem Berufsfeld tätig und auch glücklich. Aber leider gibt es eben viel zu viele schwarze Schafe, die immer wieder versuchen den Lohn und die Wertschätzung zu drücken, wo sie nur können…. Real-Life eben.
Aber: Der Beruf als Fachinformatiker an sich ist toll und macht, im richtigen Unternehmen, verdammt viel Spass!!