Umfrage unter Entwicklern: Google+ kann Facebook schlagen

Als Grund geben sie unter anderem Googles Funktionsvielfalt an - etwa seine Websuche, YouTube und Maps. 72 Prozent wollen eine Google+-API nutzen, sobald sie freigegeben ist. Auch eine mögliche Android-Integration haben sie im Visier.

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Obwohl sich Google+ nach wie vor in einer Testphase befindet, gehen viele Programmierer schon jetzt davon aus, dass es Facebook den Rang ablaufen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine vierteljährlich durchgeführte Studie von IDC in Zusammenarbeit mit Appcelerator, einem Hersteller von Web-Development-Tools. Sie steht auf der Website von Appcelerator zum Herunterladen bereit.

Demnach schätzen zwei Drittel der befragten Entwickler, dass Google zu Facebook aufschließen wird. 68 Prozent erklärten, Google verfüge etwa mit seiner Websuche, YouTube und Maps über Funktionen, die Facebooks Führung zunichte machen könnten. 49 Prozent erklärten zudem, Google zeige mehr Innovationsgeist, beispielsweise mit Features wie Circles, Sparks und Hangouts.

Andererseits sagten 83 Prozent, dass sie eine Facebook-Anbindung für ihre Anwendungen planen oder schon jetzt nutzen. Twitter liegt mit 73 Prozent auf Platz zwei, dicht gefolgt von Google+ mit 72 Prozent – wenn die API freigegeben wird. Eine LinkedIn-Integration verwenden 30 Prozent der Programmierer, bei Foursquare sind es 23 Prozent.

Google+, das bei Google immer noch den Status eines „Projekts“ hat, liegt bei den Nutzerzahlen mit rund 20 Millionen freilich noch deutlich hinter Facebooks über 750 Millionen zurück. Es war allerdings auch erst Ende Juni gestartet, Facebook dagegen Anfang Februar 2004.

„Entwickler springen ständig vor und zurück zwischen dem, wonach der Markt gerade verlangt, und dem, was in Zukunft interessant ist“, sagte Scott Schwarzhoff, Vizepräsident für Marketing bei Appcelerator und Co-Autor der Studie. „Google+ ist hier eine spannende Möglichkeit, die ihnen ins Auge fällt.“

Bei den Befragten handelt es sich großteils um Mobile-Entwickler – die darauf spekulieren, dass Google sein Social Network auch in Android integrieren wird und es ihnen so erleichtert, Apps für das Mobilbetriebssystem zu schreiben. Schwarzhoff geht davon aus, dass die meisten Programmierer Funktionen von Google+ zu existierenden Anwendungen hinzufügen werden, statt eigene Programme zu entwickeln. „Was man vorantreiben will, ist die Wiederverwertung von Applikationen“, sagte Schwarzhoff. „Jede Funktion, die mir dabei hilft, sticht heraus.“

Appcelerator und IDC führten ihre Erhebung online vom 20. bis zum 22. Juni durch. Sie befragten 2012 von insgesamt rund 175.000 Programmierern, die Appcelerators Entwicklerplattform Titanium nutzen. Unter den Teilnehmern wurde ein iPad 2 verlost. Nicht alle beantworteten jede einzelne der Fragen.

Googles Funktionsvielfalt ist nur einer der Gründe, warum sein Social Network Facebook Platz eins streitig machen könnte (Bild: Appcelerator).
Googles Funktionsvielfalt ist nur einer der Gründe, warum sein Social Network Facebook Platz eins streitig machen könnte (Bild: Appcelerator).

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