Rory Read (Bild: AMD)
AMD hat einen neuen Konzernchef. Als President und CEO übernimmt Rory P. Read, zuvor President und Chief Operating Officer von Lenovo, die Führung des Halbleiterhersteller. Er erhält zusätzlich einen Sitz im Aufsichtsrat. Die Entscheidung für Read erklärte AMD unter anderem mit seinen überzeugenden Leistungen bei Lenovo, wo er für „zweistelliges Umsatzwachstum und gesteigerte Marktanteile“ gesorgt habe. In verschiedenen Managementposition war er außerdem 23 Jahre lang für IBM tätig. Aufsichtsratsvorsitzender Bruce Claflin sieht in Read „einen CEO, der fähig ist, das Unternehmen auf die nächste Ebene zu bringen“.
Im Januar trat Dirk Meyer als CEO von AMD zurück. Er war seit 1995 im Unternehmen und hatte im Juli 2008 Hector Ruiz abgelöst. Meyer gelang es, die langen kartellrechtlichen Auseinandersetzungen mit Intel durch eine außergerichtliche Einigung beizulegen, mit der sich Intel zur Zahlung von 1,25 Milliarden Dollar an AMD verpflichtete. Seinen Rücktritt erklärte er nach internen Differenzen über die künftige strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Die Chefposition übernahm zwischenzeitlich Chief Financial Officer Thomas Seifert. Der frühere Vorstand des Münchner Halbleiterherstellers Qimonda hatte selbst keine Ambitionen, dauerhaft an der Spitze zu bleiben, und kehrt nun zu seiner vorherigen Rolle als Finanzchef zurück. Laut einer Eingabe an die Börsenaufsicht SEC erhält Rory Read ein jährliches Gehalt von einer Million Dollar. Als Begrüßungsgeld winkt ihm außerdem ein Bonus von einer Million Dollar für den Eintritt in das Unternehmen.
Während einer Telefonkonferenz mit Investoren und Journalisten wollte sich Read noch nicht näher über seine künftigen Pläne für AMD äußern. Er wiederholte mehrfach, den gegenwärtigen „Schwung“ von AMD erhalten zu wollen, und erwähnte zwölf Millionen Fusion-APUs, die schon in den ersten Monaten nach ihrer Markteinführung verkauft worden seien. Er erwartet eine weitere Expansion des PC-Marktes und wies auf Wachstumschancen in den sich entwickelnden Märkten hin: „Es gibt 4,5 Milliarden Menschen in den aufstrebenden Märkten, die abgesehen von Mobiltelefonen über keine Technologie verfügen.“
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