Intel dementiert Bericht über Entwicklungsstopp von MeeGo

Der Chiphersteller will sich weiter für MeeGo engagieren. Bisher sind nur wenige Tablets und Netbooks mit dem Open-Source-Betriebssystem verfügbar. Relativ gute Perspektiven für MeeGo sieht Intel im Embedded-Markt.

Intel hat bestritten, die Entwicklung seines Betriebssystems MeeGo vorübergehend einstellen zu wollen. Damit widersprach der Chiphersteller einem Bericht von Digitimes, das sich wie üblich auf anonyme Branchenquellen berief. Angeblich plane Intel „einen vorübergehenden Entwicklungsstopp für sein OS MeeGo aufgrund der mangelnden Begeisterung bei den Herstellern von Smartphones und Tablets“, hieß es darin. Stattdessen wolle sich das Unternehmen auf Hardwareprodukte konzentrieren und seine Handyplattformen im Jahr 2012 auf Android beziehungsweise Windows Phone ausrichten.

Intel wies diese Behauptungen nun entschieden zurück: „Wir engagieren uns nach wie vor für MeeGo und Open Source und werden weiterhin mit der Community arbeiten, um den Bedürfnissen von Kunden und Endverbrauchern zu entsprechen“, erklärte ein Intel-Sprecher gegenüber ZDNet.

Intels MeeGo-Pläne hatten im Februar einen harten Rückschlag erlitten, als Nokia das gemeinsam mit Intel vorangetriebene OS aufgab und sich für ein Bündnis mit Microsoft und Windows Phone 7 entschied. MeeGo hatte die Entwicklungslinien von Intels Moblin und Nokias Maemo zusammengeführt, die beide auf Linux basierten. Als Open-Source-Betriebssystem zielt es auf eine breite Gerätepalette ab, insbesondere Netbooks, Smartphones und Tablets.

Bis heute dienen Moblin und MeeGo aber vor allem als Referenzplattformen, während kaum Geräte damit verfügbar sind. Nur wenige Hersteller gingen über die Referenzphase hinaus, nur einzelne Tablets und Netbooks erlebten tatsächlich eine Markteinführung. Zuletzt vorgestellt wurden die Netbooks Acer Aspire One D257 MeeGo und Asus X101, die rund 200 Euro kosten.

Besser scheint es für MeeGo als Betriebssystem für den Embedded-Markt zu laufen, als OS für Infotainmentsysteme in Fahrzeugen oder in industrieller Ausrüstung. Intel jedenfalls sieht hier nach wie vor gute Perspektiven.

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