Amazons „Kindle Tablet“ genanntes Gerät wird einen 7-Zoll-Bildschirm haben und eine vom Hauptzweig abgespaltene Version des Betriebssystems Android nutzen. Das berichtet der Blog TechCrunch, dem eine Demoversion des Modells vorliegt. Der Fork beruht demnach auf einer „älteren“ Android-Version als 2.2. Aufgrund von Amazons Anpassungen dürfte dies nach Einschätzung des Testers aber für die Kunden keine Rolle spielen.
Die Oberfläche erinnert angeblich an die Kindle-Apps für iPad und iPhone. Als primäre Quelle für Apps ist erwartungsgemäß der Marktplatz von Amazon eingestellt. Der Speicher soll 6 GByte groß sein.
TechCrunch zufolge wird Amazons Tablet 250 Dollar kosten. Das wäre vor einigen Wochen ein überaus interessanter Preis für ein 7-Zoll-Tablet gewesen – HPs Abverkauf seines WebOS-Tablets für 99 Dollar hat dies jedoch relativiert und möglicherweise den Markt verdorben. Amazon subventioniert die Hardware mutmaßlich, weil es auf zusätzlichen Absatz bei Musik, Filmen, Büchern und Apps hofft, von denen es profitiert. Im Weihnachtsgeschäft könnte eine Preissenkung auf 199 Dollar anstehen, um zusätzliche Kunden zu ködern.
Wenn Amazon seine Android-Version von der offiziellen Entwicklung abspaltet, dürfte das Vor- und Nachteile haben. Zum Beispiel ist unklar, welche Apps auf dem Modell laufen. Für Updates, auch bei sicherheitsrelevanten Fehlern, muss sich der Käufer auf Amazon verlassen. Andererseits könnte der Onlinehändler seine Umgebung mit den nötigen Ressourcen auch besonders stabil halten. Und gerade hinsichtlich einer Integration von Musik, Videos und E-Commerce fehlen in der Google-Version noch die Grundlagen, die nun Amazon offenbar lieber selbst schafft.
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