PC-Markt: Gartner senkt Wachstumsprognose auf 3,8 Prozent

2011 soll die Branche weltweit 352 Millionen Computer verkaufen. Verbraucher in den USA und Westeuropa reagieren auf die unsichere wirtschaftliche Lage mit einer geringeren Nachfrage. 2012 rechnen die Marktforscher mit einer Steigerung von 10,9 Prozent.

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Gartner hat seine Prognose für den weltweiten PC-Markt nach unten korrigiert. Die Branche werde in diesem Jahr 352 Millionen Computer verkaufen, 3,8 Prozent mehr als 2010. Zuvor waren die Marktforscher von einem Plus von 9,3 Prozent ausgegangen. 2012 soll der Markt um 10,9 Prozent zulegen – statt wie bisher angenommen um 12,8 Prozent.

Die neue Schätzung begründet Gartner mit der unsicheren wirtschaftlichen Lage. „Westeuropa leidet nicht nur unter überhöhten Beständen, sondern auch unter dem wirtschaftlichen Umbruch“, sagte Ranjit Atwal, Research Director bei Gartner. „Die Verkäufe an Verbraucher in den USA waren im zweiten Quartal deutlich schwächer als erwartet, und es gibt Anzeichen dafür, dass auch die Nachfrage nach den Sommerferien enttäuschen wird.“

Die zunehmend pessimistischen wirtschaftlichen Aussichten dämpften die Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen in beiden Regionen, so Atwal weiter. „Wir erwarten als Reaktion, dass die Ausgaben durch Verbraucher zurückgehen.“ Gleiches gelte, wenn auch in einem geringeren Maße, für Geschäftskunden.

Langfristig ergeben sich Gartner zufolge vor allem Probleme für Laptops und Desktops. Jüngere Generationen hätten eine andere Einstellung zum PC-Kauf als Ältere. Für sie seien Desktops und Laptops nicht mehr die „Hauptgeräte“. Das könne sich im Lauf der Zeit negativ auswirken. Konkret nannten die Marktforscher ein gestiegenes Interesse an Media-Tablets wie Apples iPad. Dadurch habe sich die Dynamik des PC-Markts schon jetzt deutlich geändert.

Anfang des Jahres hatte auch IDC vor einer zunehmenden Konkurrenz durch Tablets gewarnt. Verbraucher überlegten zweimal, bevor sie ein Notebook kauften, und entschieden sich oft für Tablets wie Apples iPad 2.

Das beste Beispiel für die Veränderungen im PC-Markt ist möglicherweise der Marktführer Hewlett-Packard. Das Unternehmen hatte im August angekündigt, den Verkauf oder die Abspaltung seiner PC-Sparte zu prüfen. Ein Grund dafür sind die Auswirkungen, die Tablets auf PCs haben. Bei einer Telefonkonferenz mit Investoren sagte CEO Léo Apotheker damals: „Verbraucher ändern ihre Nutzung von PCs. Der Tablet-Effekt ist real.“

Ähnlich äußerte sich jetzt auch der Gartner-Analyst George Schiffer. Die etablierten Geschäftsmodelle seien nicht mehr gültig. Traditionelle PC-Funktionen ständen auch auf anderen Geräten zur Verfügung und Verbraucher nutzten ihre Computer über immer längere Zeiträume.

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