Sparkassen wollen Einführung von NFC beschleunigen

Statt einer flächendeckenden Einführung bis 2015 soll es schon 2013 so weit sein. Der Dachverband der Sparkassen will damit Handyanbietern zuvorkommen. Neben Edeka gehören jetzt auch dm und Douglas zu den Partnern der Banken.

Kontaktlosgeldkarte

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) will die Einführung von NFC-Bezahldiensten beschleunigen. Innerhalb der kommenden zwei Jahren will der Verband den Großteil der 45 Millionen EC-Karten ausgetauscht haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Ursprünglich war eine Einführung bis Ende 2015 geplant.

Der Verband wolle damit Handyanbietern zuvorkommen, die an bankunabhängigen Lösungen arbeiten, schreibt Focus. Ab Frühjahr 2012 werde es vielen Sparkassenkunden möglich sein, ihre EC-Karte an ein Lesegerät zu halten, um einen Betrag von ihrem Konto abzubuchen.

„Bis zu einem Betrag von 20 Euro wird der Kunde keine PIN eingeben müssen“, hatte Wolfgang Adamiok bei der Vorstellung des Pilotprojekts Ende Juni erklärt. Er ist zuständig für Zahlungsverkehr und Kartenstrategie beim DSGV, der die Interessen der 429 deutschen Sparkassen vertritt. Nach Focus-Informationen wird sich der in der EC-Karte enthaltene NFC-Chip wie eine Geldkarte am Automaten aufladen lassen. Zudem soll es die Möglichkeit geben, per PIN-Abfrage auch größere Beträge direkt vom Girokonto abzubuchen.

„Spätestens bis Ende 2015 hat jeder Sparkassen-Kunde eine Karte, die kontaktlos funktioniert“, verspricht Adamiok. Allerdings wird es sich dabei voraussichtlich nur um eine Zwischenlösung handeln. „Wir gehen davon aus, dass spätestens ab 2014 Sparkassen-Kunden per Handy zahlen können.“ Bei starker Nachfrage, könnte die Einführung auch früher erfolgen.

Erster Partner der deutschen Sparkassen ist Edeka; mittlerweile sind auch Unternehmen wie Douglas und dm sowie eine große Tankstellenkette mit an Bord. Die Banken müssen sich im Bereich des Zahlungsverkehrs gegen neue Mitbewerber wie Internet- und Telekommunkationskonzerne wehren, die mit digitalen Geldbörsen auf NFC-Basis in den Markt drängen. Lösungen wie Google Wallet oder Mobile Wallet der Deutschen Telekom ermöglichen das bargeldlose Bezahlen per Handy und könnten EC- und Kreditkarten auf lange Sicht überflüssig machen.

Noch mangelt es an kompatiblen Geräten – eines der ersten ist Googles Android-Handy Nexus S. Samsung will seine Smartphone-Reihe Wave mit einem Upgrade auf Bada 2.0 NFC-fähig machen. Auch Nokia hat angekündigt, seine Symbian-Geräte künftig mit der Nahfunktechnik auszustatten. NFC-fähige Handys allein sind freilich zu wenig: Um die Technik einsetzen zu können, braucht es auch entsprechende Lesegeräte, an denen bezahlt werden kann.

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