HTC will ein Mobilbetriebssystem kaufen

Laut der Aufsichtsratsvorsitzenden Cher Wang wird es keine übereilte Entscheidung geben. Sie bestätigt aber erste interne Gespräche. Ihrer Ansicht nach kann HTC jedes OS verwenden.

Logo von HTC

HTC ist am Kauf eines Mobilbetriebssystems interessiert. Cher Wang, Aufsichtsratsvorsitzende von HTC, sagte in einem Interview mit dem Economic Observer of China: „Wir haben darüber nachgedacht und interne Gespräche geführt.“ Ihr Unternehmen werde aber keine übereilte Entscheidung treffen.

Derzeit setzt der taiwanische Handyhersteller vor allem auf Googles Mobilbetriebssystem Android. Er hat aber auch Geräte mit Microsofts Windows Phone 7 im Programm. Mit Sense bietet das Unternehmen eine eigene Oberfläche für Android an. „Wir können jedes OS verwenden“, sagte Wang. „Unsere Stärke ist es, dass wir Betriebssysteme verstehen, was aber nicht bedeutet, dass wir selbst eines entwickeln müssen.“

HTC gehört zu den Firmen, die vom Erfolg von Android stark profitierten. Es war Googles erster Partner bei der Entwicklung eines Android-Smartphones, was 2008 zur Veröffentlichung des G1 von T-Mobile USA geführt hatte. Seitdem hat sich in der Branche einiges geändert. Google kündigte vor Kurzem eine Übernahme von Motorola Mobility an, wodurch der Suchriese nicht mehr nur Entwickler von Android, sondern auch ein direkter Konkurrent seiner Android-Partner ist. Zudem stellte Hewlett-Packard die Entwicklung von mobilen Geräten mit dem aus der Palm-Übernahme stammenden WebOS ein.

Zuletzt war vermutet worden, Samsung sei an einer Übernahme von WebOS oder des von Intel unterstützten MeeGo interessiert. Die Koreaner dementierten kurz darauf beides. Samsung verfügt mit Bada bereits über ein eigenes Smartphone-Betriebssystem, das es in verschiedenen Ländern weltweit anbietet – auch in Deutschland.

Im August hatte HTC mit der Übernahme von 51 Prozent des Kopfhörerherstellers Beats Electronics für 300 Millionen Dollar überrascht. Für die gleiche Summe kaufte es im Juli den Grafikhersteller S3 Graphics, um sich mit dessen Patenten besser gegen Klagen von Apple schützen zu können.

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