Die nächste Generation des Macbook Air könnte von OpenCL profitieren (Bild: Apple).
Von Intels nächster Prozessorgeneration wird auch aufgrund der Vorträge auf dem eben zu Ende gegangenen IDF in San Francisco erwartet, dass sie eine Schlüsseltechnologie von Mac OS X unterstützt: OpenCL, das etwa Gaming- und Finanzanwendungen beschleunigt. Das würde ein leistungsstärkeres Macbook Air bedeuten. Apple listet OpenCL als eines der Herzstücke von OS X Lion auf. Die Technologie „beschleunigt“ Anwendungen demnach „dramatisch“, indem sie die Grafikeinheit anzapft. Sie nutzt „die beeindruckende Kraft der GPU für paralleles Computing“, heißt es auf einer Seite für Entwickler.
OpenCL war ursprünglich eine Entwicklung von Apple. In Zusammenarbeit mit AMD, IBM, Intel und Nvidia arbeitete es einen Entwurf aus, den Apple bei der Khronos Group zur Standardisierung einreichte. Sie ist jetzt mit der Weiterentwicklung des Standards betraut.
Die hardwarebeschleunigte Berechnung von Anwendungsprozessen mithilfe eines Grafikchips (GPGPU-Computing) ist insbesondere für mathematische Aufgaben geeignet, die sich in unabhängige Teile herunterbrechen und parallel verarbeiten lassen. Zudem verbraucht sie weniger Energie. Einsatzgebiete sind etwa das Erstellen von Finanzmodellen, Buchhaltungsanwendungen, Analysen großer Mediendateien und Medienanwendungen. Generell ist die GPU für bestimmte Berechnungen viel besser geeignet als die CPU – daher die Notwendigkeit einer Grafikeinheit bei Spielen.
De facto geht viel der Leistungssteigerung von Intels Sandy-Bridge-Nachfolger Ivy Bridge auf eine größere Zahl von Grafikschaltkreisen zurück. Ivy Bridge ist Intel zufolge bis zu 60 Prozent schneller als sein Vorgänger. Von den mehreren hundert Millionen zusätzlichen Transistoren – im Vergleich zu Sandy Bridge – sind viele dazu gedacht, die Grafikperformance zu steigern.
Nvidias und AMDs Grafikchips unterstützen OpenCL zwar schon jetzt, aber da keine ihrer GPUs in der dritten Generation des Macbook Air verbaut sind, wird das Macbook wohl einen aktualisierten Intel-Prozessor benötigen, um die Technologie nutzen zu können. Ivy Bridge soll im ersten Quartal 2012 in Massenfertigung gehen – und potenziell bald in einem aufgefrischten Macbook Air landen.
Es bleibt die Frage, wann auch das Macbook einen Ivy-Bridge-Prozessor erhalten wird. Der Intel-Chip unterstützt auch USB 3.0. Apple könnte seine Macbooks also mit USB-3.0-Ports ausstatten – neben dem existierenden Thunderbolt-Anschluss.
Auf dem IDF war Ivy Bridge ein Kernthema. Besucher konnten dort auch schon funktionsfähige Ultrabooks mit Ivy-Bridge-Prozessoren sehen.
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