Netflix kämpft mit dem größten Kurssturz seit sieben Jahren: Seit Juli hat seine Aktie 57 Prozent eingebüßt. Damit hat der Streaming-Anbieter in zweieinhalb Monaten fast 9 Milliarden Dollar an Wert verloren, wie Bloomberg berichtet. Seine Aktie wird momentan mit rund 130 Dollar pro Stück gehandelt – weniger als die Hälfte des Rekordwerts von 298,73 Dollar vom 13. Juli.
Damit wäre eine Übernahme von Netflix für Konkurrenten wie Amazon oder Google jetzt deutlich günstiger als noch vor wenigen Wochen. Laut Berechnungen von Bloomberg und Wedbush Securities könnte ein Konkurrent jetzt 50 Prozent mehr bieten als den aktuellen Aktienwert – und würde das Unternehmen dennoch 26 Prozent billiger bekommen als noch vor zwei Wochen.
„Es handelt sich um eine attraktive Anlage“, sagte Todd Lowenstein von Highmark Capital Management gegenüber Bloomberg. „Da gäbe es eine Reihe von Interessenten, die einen Blick darauf werfen würden, insbesondere angesichts des beträchtlich gesunkenen Aktienpreises.“
Bloomberg zufolge dürfte der Streaming-Anbieter in den vergangenen Wochen rund eine halbe Million US-Abonnenten verloren haben, nachdem er Anfang des Sommers angekündigt hatte, seine Preise zum 1. September zu erhöhen. Zudem zog sich Netflix den Unmut seiner Nutzer zu, weil es seine Dienste aufspaltete: In einen neuen Dienst namens „Qwikster“, der sich künftig um den Verleih von DVDs per Post kümmert, und den Streamingbereich. Dennoch besitzt es nach wie vor mehr zahlende Kunden für Filme und TV-Sendungen als Amazon, Google oder Sony.
Ende vergangenen Jahres hatte der Streamingdienst die Parole ausgegeben, 2011 sei das Jahr der internationalen Expansion. Ziel ist offenbar weltweite Verfügbarkeit. Anfang September war Netflix in Brasilien gestartet. Demnächst sollen 43 weitere Länder in der Karibik, Mittel- und Südamerika folgen.
Die Streaming-Preise in den USA und Kanada sind identisch: Abonnenten zahlen 9,99 Dollar monatlich für unbegrenzten Zugriff. In den USA hat es allerdings kürzlich eine deutliche Preiserhöhung für Kunden gegeben, die sowohl Streaming als auch den DVD-Versand in Anspruch nehmen wollen. Sie zahlen seit 1. September zweimal 7,99 Dollar Abogebühr.
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