Alibaba an Yahoo-Übernahme interessiert

CEO Jack Ma hat nach eigenen Aussagen schon mit Investoren und anderen Parteien gesprochen. Sein Unternehmen gehört zu 40 Prozent Yahoo. Mit einem Rückkauf der Beteiligung war er bisher stets gescheitert.

Logo von Yahoo und Logo von Alibaba

Jack Ma, CEO des chinesischen Internetkonzerns Alibaba, hat Ende vergangener Woche auf einer Konferenz der Stanford University erklärt, sein Unternehmen sei an einer Übernahme von Yahoo interessiert. Wie die New York Times berichtet, wurde er bereits von mehreren Investmentfirmen und anderen Parteien auf einen möglichen Kauf von Yahoo angesprochen.

Alibabas Interesse ist besonders überraschend, da Yahoo seit Jahren 40 Prozent an dem chinesischen Unternehmen besitzt. Der Anteil könnte inzwischen rund einem Drittel des Gesamtwerts von Yahoo entsprechen. In der Vergangenheit hatte Ma wiederholt den Yahoo-Vorstand aufgefordert, die Beteiligung zu verkaufen, was bisher aber stets zurückgewiesen worden war.

Weitere mögliche Kaufinteressenten sind Berichten zufolge die Investmentfirmen Silverlake Partners, Andreessen Horowitz und sogar Microsoft, das 2008 mit einem Übernahmeversuch gescheitert war. Vertreter von Yahoo hatten zuletzt betont, sie suchten lediglich nach strategischen Alternativen für das Unternehmen und nicht gezielt nach einem Käufer.

Trotz seiner jüngsten Probleme, die im vergangenen Monat unter anderem zur Entlassung von CEO Carol Bartz führten, ist Yahoo weiterhin nicht günstig zu haben. Die Marktkapitalisierung des Internetkonzerns liegt bei 16,63 Milliarden Dollar. Das ist zwar deutlich weniger als die 44,6 Milliarden Dollar, die Microsoft vor drei Jahren geboten hatte, aber auch für finanzkräftige Interessenten immer noch ein beachtlicher Preis.

Yahoos Beziehung zu China verlief in der Vergangenheit nicht immer reibungslos. Vor vier Jahren war Firmengründer Jerry Yang wegen der Rolle, die sein Unternehmen bei der Verhaftung von Menschenrechtsaktivisten in China gespielt haben soll, in die Kritik geraten. Unter anderem musste er vor einem Kongressausschuss aussagen. Ein Verkauf von Yahoo an eine chinesische Firma könnte bei Menschenrechtlern sowie Politikern auf Skepsis stoßen.

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