Hewlett-Packard hat die Aktienmehrheit von Autonomy übernommen. Einer Pressemitteilung zufolge akzeptierten bisher die Besitzer von mehr als 213,4 Millionen Autonomy-Aktien HPs Kaufangebot über 25,50 Britische Pfund (29,85 Euro) pro Aktie. Damit kontrolliert HP 87,34 Prozent aller ausgegeben Anteilsscheine. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt rund 11,2 Milliarden Dollar.
Mit der Akquisition will HP seine Position im Bereich Enterprise-Software stärken. Autonomy ist ein Spezialist für die Verwaltung unstrukturierter Daten. Es steigere HPs Fähigkeiten, die Bedeutung von Daten zu erkennen, was Einsichten, Voraussagen und Entscheidungsprozesse vereinfache, wird CEO Meg Whitman zitiert.
Autonomy verfügt weltweit über mehr als 25.000 Kunden. Als Teil von HP soll es Unternehmen dabei helfen, die explosionsartige Zunahme von strukturierten und unstrukturierten Daten zu bewältigen. Die Produkte von Autonomy ergänzen und stärken HPs Portfolio in den Bereichen Data Analytics, Cloud und Workflow Management.
Mike Lynch, CEO von Autonomy, wird auch künftig das Unternehmen leiten, das als eigenständiger Geschäftsbereich von HP weitergeführt wird. Er berichtet direkt an Meg Whitman.
Die noch unter Whitmans Vorgänger Léo Apotheker eingeleitete Übernahme hatte auch zu einem Streit zwischen Autonomy und Oracle geführt. Uneinigkeit herrscht zwischen beiden Firmen darüber, ob Autonomy sich im Vorfeld auch Oracle zum Verkauf angeboten hat, was Autonomy-CEO Lynch bestreitet. Oracle erklärte daraufhin, Lynch sei entweder „vergesslich“ oder „ein Lügner“.
Oracle zufolge präsentierte Autonomy sein Angebot schon im April 2011. Man habe aber abgelehnt, da der geforderte Kaufpreis von mehr als 11 Milliarden Dollar überhöht sei. Selbst mit 6 Milliarden Dollar – was dem Marktwert von Ende September entspricht – sei Autonomy überbewertet, hieß es von Oracle.
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