Yahoo hat seine ablehnende Haltung gegenüber Übernahmegesuchen aufgegeben. Das berichtet das Wall Street Journal. Seinen Quellen nach seien die Investmentbanken Goldman Sachs sowie Allen & Co damit beauftragt worden, Interessenten auch nicht öffentliche Finanzdaten zugänglich zu machen – darunter Umsatzprojektionen. Diese Daten werden benötigt, um ein ernsthaftes Gebot abzugeben.
Zahlreiche Unternehmen weltweit haben Interesse an Yahoo angemeldet oder werden als Kandidaten gehandelt. Erst gestern meldete Bloomberg, der chinesische E-Commerce-Spezialist Alibaba wolle sich für einen Kauf mit der Investmentfirma Silver Lake und dem russischen Unternehmen Digital Sky Technologies zusammentun. Auch die Finanzierer Andreessen Horowitz sowie Providence Equity Partners sollen ein gemeinsames Interesse angemeldet haben.
Allerdings dürften nicht alle Parteien an einer Komplettübernahme interessiert sein. Dies trifft derzeit wohl nur auf Alibaba zu, an dem Yahoo umgekehrt 40 Prozent besitzt. Das Problem ist Yahoos Marktwert von 18,26 Milliarden Dollar bei einem Aktienpreis von 14,46 Dollar – und der Aufsichtsrat erwartet wohl einen signifikanten Aufschlag, bevor er einem Gebot zustimmt. Eine solche Übernahme können wenige stemmen, weshalb das Interesse überwiegend einzelnen Unternehmensbereichen von Yahoo gilt.
Yahoo wird bei seiner Entscheidung über eventuelle Gebote auch berücksichtigen müssen, welche Auswirkungen eine Ablehnung hätte. Seit der Entlassung von CEO Carol Bartz im vergangenen Monat war der Kurs um fast zwei Dollar gestiegen – hauptsächlich in Erwartung eines Buyouts. Sollte sich der Konzern einem Interessenten verweigern, würde das die Aktie womöglich in den Keller reißen.
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