Microsoft will angeblich erneut für Yahoo bieten

Ein neues Gebot könnte gemeinsam mit einem Partner erfolgen. Mit einem Kauf würde Microsoft das Suchabkommen zwischen den beiden Firmen absichern. Innerhalb des Konzerns gibt es aber auch Gegner einer Yahoo-Übernahme.

Logo von Microsoft und Logo von Yahoo

Microsoft wird wohl einen neuen Versuch starten, Yahoo zu kaufen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen. Demnach erwägt der Softwarekonzern, ein neues Gebot zusammen mit einem Partner abzugeben. Den Quellen zufolge ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass Microsoft anderen Interessenten den Vorzug lässt. Innerhalb des Unternehmens sei man sich uneinig darüber, ob Microsoft Yahoo übernehmen soll.

Die Spekulationen über Yahoos Zukunft nehmen zu, seitdem bekannt wurde, dass das Unternehmen seine ablehnende Haltung gegenüber Übernahmeversuchen aufgegeben hat. Die Investmentbanken Goldman Sachs und Allen & Co sollen damit beauftragt worden sein, Interessenten auch nicht öffentliche Finanzdaten zugänglich zu machen – darunter Umsatzprognosen. Solche Daten werden benötigt, um ein ernsthaftes Gebot abzugeben.

Zu den möglichen Kaufinteressenten gehören der chinesische E-Commerce-Spezialist Alibaba sowie die Investmentfirmen Silverlake Partners und Andreessen Horowitz. Bloomberg nennt zudem die russische Firma Digital Sky Technologies, die auch an Facebook beteiligt ist. Unklar ist, wie US-Regulierungsbehörden auf eine Übernahme von Yahoo durch Unternehmen aus Russland oder China reagieren würden.

Ein möglicher Grund für Microsofts Kaufabsichten ist das Suchabkommen zwischen den beiden Firmen. Redmond benötigt mehr Internettraffic, um seine Einnahmen aus Suchwerbung zu erhöhen. In dieser Situation kann es sich Microsoft nicht leisten, dass ein Dritter die Kontrolle über Yahoo erhält und dann das Suchabkommen kippt. Zudem könnte Yahoo dazu beitragen, die Verluste von Microsofts Online-Sparte zu reduzieren, die sich in den vergangenen neun Jahren auf 8,5 Milliarden Dollar belaufen haben. Außerdem wird Microsoft jetzt mit Sicherheit deutlich weniger für Yahoo ausgeben müssen als die 33 Dollar pro Aktie, die der damalige Yahoo-CEO Jerry Yang 2008 ausgeschlagen hatte.

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