Als einer der ersten Ultrabook-Hersteller wagt sich Acer mit dem Aspire S3 auf den Markt. Anders als die angekündigten Ultrabooks von Asus und und Toshiba hat das S3 eine mit 20 GByte relativ kleine SSD, die im Wesentlichen für das schnelle Booten dient und die Systemperformance steigert. Zusätzlich ist eine klassische Festplatte integriert, die mit 320 GByte üppig Speicherplatz bietet. Das hat den Vorteil, dass der 13,3-Zöller mit 1,6-GHz-Core-i5 nur 799 Euro kostet. Zum Vergleich: Das kleinste Zenbook von Asus mit 128-GByte-SSD kostet 1049 Euro. Aufgrund der kleinen SSD erreicht das Acer nicht dessen Performanceniveau, dafür kann man ohne Probleme größere Filmsammlungen mitnehmen.

Auch in anderen Bereichen hat Acer ein wenig abgespeckt: Während das 13-Zoll-Macbook-Air 1440 mal 900 Pixel auflöst und das Asus Zenbook sogar 1600 mal 900 Pixel, schafft der Screen des S3 nur 1366 mal 768 Bildpunkte. Letztlich ist man damit aber immer noch auf dem heute für 13-Zöller üblichen Niveau. Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist offenbar auch ein USB-3.0-Port. Den wird mancher Anwender angesichts günstiger USB-3.0-Peripherie, etwa Festplatten, sicherlich vermissen.

Chassis und Optik

Das Aspire S3 gleicht Dells vor einigen Jahren vorgestelltem Adamo XPS. Es hat aber nicht die nach vorne spitz zulaufende Form, die beim MacBook Air und dem Zenbook UX von Asus fasziniert. Mit einem Chassis, das neben Alu auch Kunststoffteile enthält, ist das S3 das am wenigsten wertige Gerät unter den Ultrabooks.

Auch die graue Farbe begeistert nicht unbedingt. Durch die flache Bauform wirkt das S3 trotz dieser Einschränkungen aber doch ansprechend. Und Schönheit entsteht ja bekanntlich im Auge des Betrachters.

Dem Anspruch der Gerätekategorie entsprechend ist das Acer mit Abmessungen von 32,3 mal 21,8 mal 1,8 Zentimetern und einem Gewicht von 1,351 Kilo äußerst portabel.

Tastatur und Touchpad

Das Tastenfeld deckt die Grundfunktionen ab. Der Power-Button ist im Scharnier untergebracht. Das S3 hat eine typische Chicklet-Tastatur (Zwischenräume zwischen den Tasten) mit flachen Tasten, die beim Tippen allerdings ein wenig laut ist. Die Pfeiltasten sind etwas klein geraten, was besonders ins Gewicht fällt, da darüber auch die Lautstärke gesteuert wird.

Das Touchpad ist deutlich größer als das eines durchschnittlichen Windows-Laptops, erreicht aber nicht ganz die Abmessungen des Touchpad im Macbook Air. Wie Apple setzt Acer auf ein klickbares Touchpad, das heißt, die rechte und linke Maustaste lösen bei einem Klick rechts und links aus. Multitouch-Gesten wie das Scrollen mit zwei Fingern funktionieren hervorragend – zwar nicht so gut wie beim MacBook Air, im Bereich der Windows-Laptops nimmt das Acer damit aber eine Spitzenstellung an.

Schnittstellen und Wireless

Alle Schnittstellen des S3 sind auf der Rückseite untergebracht. Dort findet man zwei USB-2.0-Ports sowie HDMI zur verlustfreien Anbindung externer Displays.

Auf der rechten Seite sitzt ein SD-Kartenleser. Drahtlos kann das Notebook per 802.11b/g/n angebunden werden. Das in funkverseuchten Stadtwohnungen sinnvolle 5-GHz-Band (802.11a) wird nicht unterstützt. Dafür ist das Acer eines der erste Windows-Notebooks mit Bluetooth 4.0 an Bord. Die neueste Version der Funk-Kurzstreckentechnik ermöglicht Verbindungen zu sparsam mit Strom umgehenden Geräten.

Innenleben und Leistung

Angetrieben wird das Acer von einem Intel Core i5-2467M. Der Dual-Core-Chip aus der Ultra-Low-Voltage-Serie läuft mit 1,6 GHz Basis- und 2,3 GHz Turbotakt. Hyperthreading macht aus den beiden echten Kernen vier virtuelle. Für die Grafikdarstellung sorgt die in die CPU integrierte Intel HD 3000.

Die 20-GByte-Kapazität der SSD reicht für das vorinstallierte Windows 7 Home Premium, das sehr schnell bootet und auch in sehr kurzer Zeit aus dem Standby aufwacht. Größere Datenmengen müssen jedoch auf der wesenlich langsameren 320-GByte-Festplatte abgelegt werden. Sie läuft mit 5400 Umdrehungen pro Minute, was dem derzeitigen Standard entspricht.

Insgesamt lässt sich das Aspire S3 sehr flüssig bedienen. Das Antwortverhalten bei klassischen Entertainment- und Produktivitätsanwendungen ist hervorragend. Auch die Wiedergabe von HD-Video macht keine Schwierigkeiten. Lediglich fur aufwändige 3D-Spiele ist die HD-3000-Grafik nicht schnell genug.

Akkulaufzeit

Während die Performance des S3 auf einem guten Niveau ist, lässt die Akkulaufzeit zu wünschen übrig. Bei der Wiedergabe eines Videos wurde schon nach 4 Stunden und 3 Minuten der Bildschirm schwarz. Zum Vergleich: Ein 13-Zoll-MacBook-Air hält zweieinhalb Stunden länger durch. Angesichts des deutlichen Größenunterschieds des Stromspeichers von 36,4 zu 50 Wh ist das keine Überraschung.

Fazit

Im Vergleich zu teureren Ultrabooks wie dem Asus Zenbook UX31 muss man beim Acer Aspire S3 ein paar Abstriche bei den Specs hinnehmen. Es hat keinen USB 3.0-Port, die Display-Auflösung ist geringer und die schnelle SSD mit 20 GByte deutlich kleiner. Auch der Akku hält nicht so lange.

Allerdings kostet das S3 mit 799 Euro eben auch deutlich weniger. Das schlanke Chassis und das niedrige Gewicht bekommt man trotzdem. Die Festplatte liefert zwar nicht die exzellente Performance einer SSD, ermöglicht aufgrund des niedrigeren Preises pro Gigabyte jedoch erheblich mehr Datenvolumen. Mit dem Acer wird so auch die Filmbibliothek portabel. Zum Vergleich: Fürs Zenbook mit 256-GByte-Speicher werden etwa 1500 Euro fällig.

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Acer Aspire S3: Ultrabook für 800 Euro im Praxistest

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  • Am 26. Oktober 2011 um 18:32 von endurado

    die wichtigsten Infos fehlen
    Irgendwie ist der Test nichtssagend, zum größten Teil werden die bekannten Specs nochmal wiedergegeben. Kein Wort zur Qualität und Helligkeit des Displays, kein Wort zu den Emissionen, kein Wort zur Stabilität des Chassis und des Displaydeckels. Schade.

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