Googles Android-Chef Andy Rubin hat in einem Interview betont, der Konzern werde mit der Übernahme von Motorola nicht ins Hardware-Geschäft einsteigen. „Es wird da eine Armlänge Abstand geben. Motorola bekommt keine Sonderbehandlung“, sagte er auf der von All Things Digital ausgerichteten Konferenz AsiaD. „Ich glaube nicht, dass Sie denken sollten, Google steige mit der Motorola-Übernahme ins Hardware-Business ein.“
Google hatte im August angekündigt, es wolle Motorola Mobility für 12,5 Milliarden Dollar übernehmen. Viele Beobachter waren davon ausgegangen, dass der Internetkonzern sich dann aktiv in die Entwicklung von Endgeräten einmischt – trotz aller Dementi. Immerhin schienen manche Android-Partner durch die Übernahme eher beruhigt als beunruhigt. Für HTC äußerte damals CEO Peter Chou, er freue sich über Googles Pläne. Sie zeigten, dass Google sich verantwortlich fühle, „Android zu verteidigen, seine Partner und das gesamte Ökosystem“.
Die Übernahme hänge allein mit Patenten zusammen, sagt Rubin jetzt. „Es gibt da Leute, die alles daran setzen, mich aus dem Geschäft zu werfen.“ Motorolas Patentsammlung mache dies unmöglich. Bisher verfügt Google nur über wenige Patente, was ein Grund für die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten ist, die der Konzern ausfechten muss – etwa gegen Apple und Microsoft, vor allem aber gegen Oracle, das seine Partner Samsung, Barnes & Noble oder auch Motorola selbst bedroht.
Rubin widerspricht mit seinen Aussagen allerdings der Darstellung von Googles Ex-CEO Eric Schmidt. Der hatte Anfang September gesagt: „Wir haben es für mehr als nur Patente getan. Das Motorola-Team hat einige großartige Produkte.“
Mit Motorola Mobility würde Google 17.000 Patente erhalten. Zusätzlich stehen 7500 Anträge aus. Allerdings haben die Regulierungsbehörden dem Kauf noch nicht zugestimmt. Google hofft auf einen Abschluss der Transaktion Anfang 2012.
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