Nokia hat im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2011 die Erwartungen der Analysten knapp übertroffen. Statt der prognostizierten 12,16 Milliarden Dollar setzte der finnische Handyhersteller 12,2 Milliarden Dollar oder 8,98 Milliarden Euro um. Das entspricht einem Rückgang um 13 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.
Wie aus der heute veröffentlichten Bilanz (PDF) hervorgeht, steht unterm Strich ein Verlust pro Aktie von 0,02 Euro, nach einem Gewinn von 0,14 Euro im Vorjahr. Operativ verbuchte Nokia ein Minus von 71 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte es noch einen operativen Profit von 403 Millionen Euro eingefahren.
Doch da die Wallstreet offenbar mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet hatte, schnellte der Kurs der Nokia-Aktie vor Handelsbeginn zwischenzeitlich um 10 Prozent in die Höhe. Am Nachmittag lag er noch gut 6 Prozent im Plus bei 6,51 Dollar. An der Frankfurter Börse legte das Papier um rund 9 Prozent auf 4,82 Euro zu.
Insgesamt verkaufte Nokia von Juli bis September 106,6 Millionen Mobiltelefone, was einem Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Plus von 20 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal entspricht. Mit 16,8 Millionen Smartphones setzte es 38 Prozent weniger Geräte dieser Klasse ab als im Vorjahr und 1 Prozent mehr als im Vorquartal. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Einheit (ASP) fiel gegenüber dem Vorquartal um 11 Euro auf nun 51 Euro (2010: 65 Euro).
Der Umsatz der Geräte- und Service-Sparte brach im Jahresvergleich um ein Viertel auf 5,392 Milliarden Euro ein. Der operative Gewinn des Kerngeschäfts schrumpfte nach IFRS um 84 Prozent von 807 auf 132 Millionen Euro.
CEO Stephen Elop gibt sich angesichts des anstehenden Wechsels zu Microsofts Windows Phone als primäres Mobilbetriebssystem dennoch vorsichtig optimistisch: „Unsere Ergebnisse im dritten Quartal belegen, dass sich unsere Verkaufsabwicklung und die Situation der Lagerbestände in den Vertriebskanälen verbessert haben. Unter reinen Produktgesichtspunkten hat unser Mobiltelefon-Portfolio eine gute Leistung gezeigt.“
Die Nokia-Tochter Navteq verbuchte im dritten Quartal 2011 bei einem Umsatz von 241 Millionen Euro (minus 4 Prozent) einen operativen Verlust von 45 Millionen Euro. Das Netzwerk-Joint-Venture Nokia Siemens Networks erzielte bei 3,413 Milliarden Euro Umsatz (plus 16 Prozent) einen operativen Verlust von 114 Millionen Euro.
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