Sony übernimmt Ericssons Anteil an Handy-Joint-Venture

Es zahlt dafür 1,05 Milliarden Euro in bar. Sony will sich stärker auf Smartphones konzentrieren und Verluste aus dem Geschäft mit Unterhaltungselektronik kompensieren. Voraussichtlich bedeutet das auch das Ende der Marke Sony Ericsson.

Logo von Sony Ericsson

Sony hat Ericssons 50-Prozent-Anteil am gemeinsamen Handy-Joint-Venture übernommen. Es zahlt dafür 1,05 Milliarden Euro in bar, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Demnach erhält Sony auch eine Reihe von Patenten, die es für seine eigenen Produkte nutzen kann. Bisher hatten die Japaner etwa ihre Tablets und Konsolen streng getrennt von den Sony-Ericsson-Geräten produziert.

Bloomberg zufolge will Sony mit der Übernahme die schwindenden Einnahmen aus dem Fernsehergeschäft wettmachen, indem es sich stärker auf Smartphones konzentriert. In den vergangenen sieben Jahren hat die Fernsehersparte der Japaner demnach 476,3 Milliarden Yen (4,5 Milliarden Euro) eingebüßt.

„Sony hat jetzt alles beisammen, um mit Samsung und Apple zu konkurrieren“, zitiert Reuters Pete Cunningham von der Beratungsfirma Canalys. „Die große Frage ist jetzt: Kann es das umsetzen?“ Janardan Menon, Analyst bei Liberum Capital in London, sagte gegenüber Bloomberg, Sony könnte in Betracht ziehen, sein Tablet- und Handygeschäft zusammenzulegen. „Es ist ein Unternehmen für Unterhaltungselektronik, dessen Hauptgeschäft nicht besonders gut geht.“

Schon Mitte Oktober waren Spekulationen laut geworden, Sony verhandle mit Ericsson über dessen Anteil. Ziel sei es, die Marktposition zu stärken und nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren. Möglicherweise bedeutet die Übernahme jetzt auch das Aus für die Marke Sony Ericsson.

Das japanisch-schwedische Joint Venture war erst im dritten Quartal wieder aus den roten Zahlen gekommen. Nachdem der Handyhersteller infolge der Erdbebenkatastrophe in Japan zuvor ein Minus von 50 Millionen Euro hinnehmen musste, steht jetzt eine schwarze Null zu Buche. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs sank der Nettogewinn jedoch um 49 Millionen Euro. Der Umsatz ging im Jahresvergleich leicht von 1,603 auf 1,586 Milliarden Euro zurück. Im Vorquartal hatte er bei 1,193 Milliarden Euro gelegen.

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