Übernahmevorbereitung: Microsoft nimmt Einsicht in Yahoos Bücher

Es hat zuvor ein Geheimhaltungsabkommen unterzeichnet. Der Softwarekonzern könnte zusammen mit Silver Lake Partners für Yahoo bieten. Für ein gemeinsames Konsortium stellt Microsoft Berichten zufolge mehrere Milliarden Dollar bereit.

Microsoft hat ein Geheimhaltungsabkommen mit Yahoo unterzeichnet. Es erhält dadurch einen tieferen Einblick in die Finanzen des Internetkonzerns. Wie die New York Times berichtet, könnte das den Weg für eine Übernahme von Yahoo durch den Softwarekonzern ebnen.

Kürzlich soll Microsoft Gespräche mit möglichen Partnern über ein gemeinsames Gebot für Yahoo geführt haben. Demnach könnte Microsoft mehrere Milliarden Dollar in ein von Silver Lake Partners angeführtes Konsortium stecken, das zudem von Banken finanziert würde. Silver Lake hatte Microsoft schon bei der Übernahme von Skype geholfen.

Logo von Microsoft und Logo von Yahoo

Ein möglicher Grund für Microsofts Kaufabsichten ist das Suchabkommen zwischen den beiden Firmen. Redmond benötigt mehr Internettraffic, um seine Einnahmen aus Suchwerbung zu erhöhen. In dieser Situation kann es sich nicht leisten, dass ein Dritter die Kontrolle über Yahoo erhält und dann das Suchabkommen kippt. Zudem könnte Yahoo dazu beitragen, die Verluste von Microsofts Online-Sparte zu reduzieren, die sich in den vergangenen neun Jahren auf 8,5 Milliarden Dollar belaufen haben.

Außerdem wird Microsoft jetzt mit Sicherheit deutlich weniger für Yahoo ausgeben müssen als die 33 Dollar pro Aktie, die der damalige Yahoo-CEO Jerry Yang 2008 ausgeschlagen hatte. Zwischenzeitlich kostete das Papier nur noch 11 Dollar. Gestern schloss es bei 14,94 Dollar.

Trotz aller Schwierigkeiten bei Yahoo gibt es mehrere Kaufinteressenten. Dazu zählen der chinesische E-Commerce-Anbieter Alibaba, die Investmentfirma Andreessen Horowitz und auch Google. Als weitere Option wird ein Einstieg des Firmengründers Jerry Yang gehandelt, der die internationalen Geschäftsbereiche von Yahoo verkaufen könnte, um Schulden abzubauen und das Unternehmen neu auf den US-Markt auszurichten. Auch AOL soll bei seinen Anteilseignern für einen Zusammenschluss mit Yahoo geworben haben.

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