SAP hat eine verbindliche Vereinbarung einer Übernahme von SuccessFactors unterzeichnet. Das Unternehmen bietet Cloud-Software für Human-Capital-Management-Lösungen an. Der Kaufpreis beträgt 40 Dollar pro Aktie in bar, was einem Aufschlag von rund 52 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag entspricht. Die Transaktion hat damit ein Volumen von rund 3,4 Milliarden Dollar.
Mit der Akquisition will SAP sein Cloud-Angebot stärken. „Die Cloud ist ein wesentlicher Bestandteil für das künftige Wachstum von SAP“, wird Vorstandssprecher Bill McDermott in einer Pressemitteilung zitiert. „Die Zusammenführung von SuccessFactors‘ Team, Fachkompetenz sowie Technologie mit SAP wird ein echtes Schwergewicht im Cloud-Segment bilden.“
SAP sieht die Produkte von SuccessFactors als Ergänzung seines eigenen Portfolios im Bereich Human Capital Management an. „Diese Akquisition wird uns helfen, eine Top-Priorität von Vorständen weltweit zu adressieren – nämlich, Mitarbeiter und Talente erfolgreich zu führen“, sagte McDermott.
Der Aufschlag, den SAP für SuccessFactors zahle, sei erheblich, zitiert die New York Times den Forrester-Analysten Paul Hamerman. Der hohe Preis zeige, dass SAP vor allem im Bereich Personalmanagement mit seiner Cloud-Strategie kämpfe. „Die Cloud war nur ein kleiner Teil von SAPs Einnahmen, nur rund 2 Prozent. Das Geschäft erweitert die Umsatzbasis und zeigt SAPs starkes Bekenntnis zum Geschäftsmodell Software-as-a-Service.“
Das in San Mateo (Kalifornien) ansässige SuccessFactors bedient laut SAP 3500 Kunden mit insgesamt 15 Millionen Anwendern in 168 Ländern. Die Produkte des Unternehmens seien auch bei zahlreichen SAP-Kunden erfolgreich implementiert. SuccessFactors‘ Umsatz sei im dritten Quartal sowie in den ersten neun Monaten 2011 um 77 beziehungsweise 59 Prozent gewachsen.
Die Transaktion könnte Anfang 2012 angeschlossen werden, wenn die Regulierungsbehörden zustimmen. Im Anschluss soll Lars Dagaard, Gründer und Vorstandsvorsitzender von SuccessFactors, die Leitung von SAPs Cloud-Geschäft übernehmen. Sein Unternehmen soll als eigenständige Tochter unter dem Namen „SuccessFactors, ein SAP-Unternehmen“ weitergeführt werden. Zudem schlug Hasso Plattner, Aufsichtsratsvorsitzender von SAP, vor, Dagaard in den SAP-Vorstand zu berufen.
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