In Zusammenarbeit mit dem Akustik-Label Beats hat HTC sein im Sommer vorgestelltes Top-Modell Sensation aufgerüstet. Das Sensation XE bringt hochwertige Kopfhörer mit, verfügt über einen schnelleren Prozessor und auch die Optik musste sich einem Tuning unterziehen. ZDNet hat getestet, wie sich das neue Modell in der Praxis schlägt und ob der Sound tatsächlich rockt.
Design
Bei Aufbau, Konstruktion und Form des Gehäuses hat sich zwischen dem Sensation und dem Sensation XE nicht viel verändert. Die zusätzliche Leistung sieht man dem Sensation XE aber bereits äußerlich an. Nein, es gibt keinen Powerdome auf der Rückseite – aber dafür ein hartes Spiel mit Kontrasten. Feuerrot trifft auf tiefes Schwarz, wobei die auffällige Farbe nur dezent zum Einsatz kommt. Die Soft-Touch-Tasten unterhalb der Anzeige leuchten jetzt Ferrarirot, statt im dezenten Weiß. Das Lautsprecher-Gitter oben ist rot statt silbern gefärbt. Auf der Rückseite ist die Kamera jetzt rot eingefasst – und unten trägt das XE das Beats-Audio-Logo.
Der gebogene, die Elektronik umschließende Akkudeckel ist wie beim Bruder dreigeteilt. Allerdings kommen hier keine drei leicht unterschiedlichen Farbtöne zum Einsatz, sondern eigentlich nur einer: Schwarz. Wie gehabt sind die Kunststoff-Elemente oben und unten mit einem gummiähnlichen Finish überzogen, während das Metall in der Mitte glatt ist. Damit liegt das XE optisch und haptisch weit vorne auf der Skala.
Beim Display kommt Bewährtes zum Einsatz. HTC verbaut das bekannte SLCD-Panel mit qHD-Auflösung (960 mal 540 Pixel) bei einer Diagonale von 4,3 Zoll. Inzwischen haben zwar einige Geräte diese Pixelzahl überholt und sorgen so für eine noch schärfere Darstellung (iPhone 4S: 960 mal 640 bei 3,5 Zoll, Samsung Galaxy Nexus: 1280 mal 720 bei 4,65 Zoll). Vor allem, was die Kontraste angeht, kann die Anzeige nicht mit den Super-AMOLED-Panels von Samsung mithalten. Außerdem leuchtet sie nicht ganz so hell. Insgesamt gehört das Display aber trotzdem nicht zum alten Eisen – vor ein paar Monaten war das noch absolute Oberklasse.
Auch bei den Ein- und Ausgängen hat sich nichts getan. Der Micro-USB-Port zum Laden des Akkus sowie zur Übertragung von Daten sitzt unten links, die Klinkenbuchse oben in der Mitte. Auf den sonst üblichen Satz „für den Anschluss von Standard-Kopfhörern“ wird an dieser Stelle verzichtet – denn der allergrößte Teil der Sensation-XE-Käufer wird keine besseren Ohrhöhrer in Reichweite haben als die, die ohnehin mitgeliefert werden.
Auch wenn der folgende Punkt nichts mit der Optik zu tun hat, gehört er dennoch zum Design, denn auch Hardware wird ja schließlich „gestaltet“. Im Vergleich zum Sensation wird das XE bei intensiver Nutzung im unteren Bereich etwas warm. In diesem Bereich steckt die nun auf 1,5 GHz beschleunigte Dual-Core-CPU (Sensation: 1,2 GHz). Das ist kein Problem und stört in der Praxis nicht – sollte aber zumindest erwähnt werden.
Bedienung und Leistung
Zumindest laut Datenblatt ist das Sensation XE das derzeit schnellste Smartphone. Dass Gigahertz nicht gleich Gigahertz sind, wurde beim Vergleich zwischen Samsung Galaxy S2 und HTC Sensation bereits ermittelt. Und in der Tat – die Theorie bestätigt das. Im Quadrant-Benchmark ist das Sensation XE zwar signifikant schneller als das Sensation (knapp 2500 zu gut 1900 Punkten), aber das nominell 300 MHz langsamere Samsung überholt hier immer noch locker mit knapp 3300 Punkten. Ist das Sensation XE damit langsam?
Nein, überhaupt nicht. Benchmarkergebnisse sind theoretische Tests, die die Hardware mit unterschiedlichen Verfahren an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Im Praxiseinsatz interessiert es die meisten Anwender herzlich wenig, ob ihr Gerät nun bei Datenbank- oder Speicherzugriffen ein paar Prozentpunkte schneller oder langsamer ist – Hauptsache es reagiert schnell.
Und das tut es. Hier kommt die vom Sensation bekannte Sense-Oberfläche zum Einsatz, die optisch minimal an den Look der Hardware angepasst wurde – durch ein anderes Hintergrundbild zum Beispiel. Das User-Interface gehört mit zu den besten, die im Labor bei Android-Smartphones bekannt sind. Auch auf diesen Punkt wird im Vergleich von Sensation und Galaxy S2 ausführlich eingegangen. Im Vergleich zum etwas älteren Bruder erfreut das XE durch – zumindest gefühlt – noch etwas flüssigere Animationen und etwas flottere Reaktionen.
Auch die weitere Software-Ausstattung inklusive der Online-Videothek HTC Watch sind bereits bekannt. Wer sich mehr für die Details interessiert, sollte unbedingt den Testbericht des HTC Sensation lesen und sich die folgende Bildergalerie ansehen, die dessen Oberfläche zeigt.
Kamera und Video
Die integrierte 8-Megapixel-Digicam ist ebenfalls bekannt. Mit ihr geschossene Aufnahmen können sich durchaus sehen lassen – vorausgesetzt, das Umgebungslicht stimmt. Bei gutem Wetter wünschen man sich schon fast keine Kompaktkamera mehr: Farben wirken realistisch und warm und die Aufnahmen gelingen in den meisten Fällen gestochen scharf. Wer im Dunkeln fotografiert – bei Nacht oder in einer schummrigen Kellerbar – muss aber mit Bildrauschen, ausgewaschenen Farben und fehlenden Details leben. Dieses Problem hat aber nicht nur das Sensation XE, sondern das ist der Preis einer kompakten Bauweise.
Im Hellen geknipst: Die Kamera überzeugt mit realistischer Farbwiedergabe und scharfen Details.
Im Dunklen sieht es nicht mehr ganz so gut aus. Es mangelt an Details und es rauscht.
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