LCD-Hersteller müssen 388 Millionen Dollar wegen Preisabsprachen zahlen

Das sieht ein in den USA getroffener Vergleich vor. Zu den insgesamt acht Beklagten gehören Samsung, Sharp und Chimei Innolux. Die Einigung beinhaltet aber kein Schuldeingeständnis der Unternehmen.

Logos von Samsung und Sharp

Acht Hersteller von LCDs haben sich in den USA im Rahmen eines Vergleichs zur Zahlung von 388 Millionen Dollar (289 Millionen Euro) verpflichtet. Sie sollen sich zwischen 1999 und 2006 an Preisabsprachen beteiligt haben. Das berichtet Bloomberg, das bei einem Bezirksgericht in San Francisco eingereichten Unterlagen eingesehen hat.

Von der Gesamtsumme entfallen 105 Millionen Dollar auf Sharp und 82,7 Millionen Dollar auf Samsung. Chimei Innolux zahlt weitere 78 Millionen Dollar, um die Sammelklage beizulegen. Die Einigung, die vom Gericht noch bestätigt werden muss, bedeutet das Ende eines seit vier Jahren andauernden Rechtsstreits. Der Vergleich enthält keine Schuldeingeständnisse der beteiligten Unternehmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass LCD-Hersteller sich wegen Preisabsprachen verantworten mussten. Im Oktober hatte Südkorea sechs Anbieter, darunter Samsung und LG Display, zur Zahlung von 176 Millionen Dollar verurteilt. Sie sollen zwischen 2001 und 2006 die Preise für LCD-Fernseher und -Monitore kontrolliert haben. „Sie haben heimlich Mindestpreise für LCD-Panels, Preisrichtlinien für jeden Produkttyp, den Zeitpunkt von Preiserhöhungen und ein Verbot von Barrabatten abgesprochen“, sagte die koreanische Fair Trade Commission damals. „Ihnen war bekannt, dass diese Maßnahmen illegal sind, und sie hielten ihre Treffen und Informationen geheim.“

Fast genau vor einem Jahr verhängte auch die Europäische Kommission eine Kartellstrafe von 649 Millionen Euro gegen LCD-Hersteller, darunter LG und Chimei Innolux. Samsung war ebenfalls beteiligt, musste aber nichts zahlen, da es die Verstöße gemeldet hatte. Die EU sprach in dem Zusammenhang von einem Preiskartell.

Schon 2008 hatten sich LG Display, Chunghwa Picture Tubes und Sharp wegen Preisabsprachen für schuldig erklärt. Sie mussten 585 Millionen Dollar an die US-Justiz zahlen. 400 Millionen Dollar kamen von LG, weitere 120 Millionen Dollar von Sharp.

Die Preisabsprachen hatten Auswirkungen auf Unternehmen wie Dell, Motorola und Apple. 2009 klagten AT&T und Nokia wegen künstlich überhöhter Preise für LCD-Panels gegen Samsung, LG und weitere Firmen. 2010 ging Dell zudem gegen Sharp, Hitachi und Toshiba vor, die ebenfalls Verabredungen zu LCD-Preisen getroffen haben sollen.

Themenseiten: Business, Displays, Gerichtsurteil, Samsung, Sharp

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