Blackberry 10 verzögert sich bis Ende 2012

Für das erste Modell mit dem Mobil-OS braucht es laut CEO Mike Lazaridis "hochkomplexe Chips". Diese sind aber erst Mitte 2012 verfügbar. Blackberry 10 ist der Nachfolger des aktuellen Blackberry OS.

Im dritten Quartal hat RIM nur 150.000 Playbooks verkauft (Bild:RIM).

Research In Motions neues Betriebssystem Blackberry 10 wird sich deutlich verspäten. Der kanadische Hersteller rechnet damit, dass erste Geräte mit dem OS erst Ende 2012 auf den Markt kommen werden, wie CEO Mike Lazaridis bei der Präsentation der Quartalsergebnisse erklärt hat. Für das geplante Modell brauche man „hochkomplexe Chips“, die erst Mitte 2012 verfügbar seien, zitiert die Financial Times Deutschland (FTD) den RIM-Manager.

Blackberry 10 ist der Nachfolger des aktuellen Blackberry OS, den RIM Mitte Oktober vorgestellt hatte. Er basiert auf dem zugekauften Betriebssystem QNX und sollte ursprünglich BBX heißen, was aber an den Namensrechten scheiterte. Ein kleines Softwarehaus aus dem US-Staat New Mexico namens Basis International hatte Anfang Dezember eine einstweilige Verfügung erwirkt. Es besitzt ein Warenzeichen für seine Plattform , die „BBx“ heißt – mit klein geschriebenem X.

Die Verspätung kommt zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt, hatten die Kanadier doch große Hoffnungen in Blackberry 10 gesetzt. RIMs Marktanteile schwinden auch bei Business-Nutzern, und in Indonesien gibt es erneut Scherereien mit den Behörden. Auch das Tablet Blackberry Playbook verkaufte sich erst, nachdem der Hersteller den Preis kräftig reduziert hatte.

Ende Oktober war bekannt geworden, dass das längst fällige Betriebssystem-Update für das Playbook mindestens bis Februar 2012 auf sich warten lassen wird. Es käme damit fast ein Jahr nach dem US-Marktstart des Tablets. Viele Nutzer hatten auf eine Veröffentlichung gegen Sommerende oder zur Blackberry DevCon Mitte Oktober gehofft.

Und auch die jüngsten Quartalszahlen geben Anlass zur Sorge: Im vergangenen Vierteljahr büßten die Kanadier 71 Prozent Gewinn ein – nach eigenen Angaben aufgrund einer Abschreibung auf den Wert der Lagerbestände des Blackberry Playbook. RIM meldete 265 Millionen Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 5,169 Milliarden Dollar (minus 6 Prozent).

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