2011 verstarben zwei Pioniere der IT, Steve Jobs und Dennis Ritchie. Dennis Ritchie war der Entwickler von Unix und der Programmiersprache C. Er arbeitete zunächst an Multics, das gemeinsam von den Bell Labs, dem MIT und General Electrics (GE) mit Fördermitteln des ARPA entwickelt wurde. Doch Dennis Ritchie gefielen einige Konzepte an Multics nicht, die zu dogmatisch waren.
Dennis Ritchie entwicklte Unix und C.
So waren Memory-Mapped Files gerade erfunden und bei den Multics-Entwicklern herrschte die Meinung vor, dass man auf Dateien grundsätzlich nur mit Memory Mapping zugreifen solle. Ritchie sah aber Memory-Mapped Files als Ergänzung zum klassischen I/O. So überredete er seinen Arbeitgeber Bell Labs, aus Multics auszusteigen und mit Ken Thompson ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln, dass er Unics nannte. Später wurde daraus Unix, um markenrechtliche Probleme zu umgehen. Das X in Unix wurde zum Markenzeichen und ist heute Namensbestandteil nahezu aller Unix-Derivate wie Xenix, AIX, Linux, HP/UX und auch Mac OS X.
Später verwirklichte er die Vision, Unix nicht in Assembler zu entwickeln, sondern in einer prozessorunabhängigen Sprache, die er mit Ken Thompson und Brian Kernigan eigens dafür entwickelte. Diese nannte er C. Heute bilden C und Unix die Grundlage nahezu aller Computersysteme. Auch Windows ist auf OS-Ebene stark an Unix angelehnt. Windows NT wurde von Dave Cutler geschrieben, der zuvor mit VMS ein unixähnliches Betriebssystem entwickeln wollte, das aber benutzerfreundlicher ist.
Den Durchbruch für die Programmiersprache C brachte vor allem das Buch "The C Programming Language", dass Ritchie zusammen mit Brian W. Kernigan schrieb. Es widersprach allen Regeln, wie man damals Computerdokumentation zu schreiben pflegte. Allerdings schafften es Kernigan und Ritchie, dass sich Nerds die neue Sprache in wenigen Tagen aneignen konnten. Noch heute gilt das Buch als Standardwerk.
Am 12. Oktober 2011 starb Dennis Ritchie 70-jährig in Berkeley Heights, New Jersey. Er litt zuvor lange Jahre an einer Krebserkrankung und an einem Herzleiden.
Die Welt trauert um Steve Jobs (Bild: Apple).
Steve Jobs starb nur eine Woche früher am 5. Oktober in Palo Alto. Anders als Ritchie war er in der ganzen Welt bekannt. Sein Tod war Aufmacher der 20-Uhr-Tagesschau. Sein Fokus lag nicht darin, Grundlagen wie Programmiersprachen und Betriebssystemkerne zu entwickeln, sondern IT-Technologie für jedermann produktiv benutzbar zu machen. Er führte die grafische Benutzeroberfläche zur Perfektion. Seine Produkte wie der Macintosh, der iPod und das iPhone gelten als Meilensteine der Computerindustrie.
Er verstand es, bereits existierende Technologien wie Unix und C zu nutzen und darauf aufbauend völlig neue Produkte zu kreieren. Darin unterschied er sich von Bill Gates, der die gesamte Technik inklusive Betriebssystem und C-Compiler von Grund auf selbst entwickeln ließ.
Mit seinen mobilen Geräten iPod, iPhone und iPad sowie dem Dienst iTunes revolutionierte er zudem die gesamte Musikindustrie. iTunes war der erste Online-Shop, in dem User Songs aller Plattenlabels kaufen konnten. ZDNet würdigt das Lebenswerk von Steve Jobs in dem Artikel "Steve Jobs: Wie er den Computer ständig neu erfand".
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