Microsoft ermöglicht Linux-Instanzen unter Windows Azure

Die Cloud-Plattform soll persistente Virtuelle Maschinen unterstützen. Ein Preview ist laut Microsoft-Partnern für Ende März geplant. Mitbewerber Amazons EC2-Plattform unterstützt bereits Linux, Windows und SQL Server.

Microsoft will auf Windows Azure persistente Virtuelle Maschinen (VMs) ermöglichen, die für das Hosting von Linux, SharePoint sowie SQL Server geeignet sind. Das hat ZDNet von mehreren Personen erfahren, die nicht namentlich genannt werden wollten.

Logo von Microsoft Azure

Dies bedeutet für die Kunden, dass sie Windows oder Linux dauerhaft, also mit nichtflüchtiger Speicherung, in VMs auf Microsofts Cloud-Plattform Azure betreiben können. Nach Informationen von einbezogenen Partnern plant Microsoft für das Frühjahr 2012 eine Community Technology Preview (CTP), die persistente VMs erlaubt. Die neue persistente VM-Unterstützung soll es den Kunden außerdem ermöglichen, SQL Server oder SharePoint Server in Virtuellen Maschinen laufen zu lassen. Microsoft will es zugleich erleichtern, vorhandene Anwendungen auf die Azure-Plattform zu portieren.

Windows Azure unterstützt als Platform-as-a-Service (PaaS) bereits eine VM-Funktion, die derzeit aber wenig nützlich ist. „Die gegenwärtige VM-Funktion verliert bei einem Neustart alle gespeicherten Daten, jede Persistenz“, erklärte einer von Microsofts Partnern. Das ergebe Probleme für Anwendungen, die auf Rechnerbezeichnung, Dateien oder Konfigurationen angewiesen sind, die nicht in SQL Azure oder extern gespeichert werden. Aus diesem und anderen technischen Gründen sei es auch nicht angebracht, SharePoint in der gegenwärtigen VM-Funktion zu betreiben.

Bislang reagierte Microsoft abwehrend auf Kundenwünsche nach persistenten VMs auf Azure. Das Unternehmen wollte die Kunden vielmehr dazu bewegen, Azure-Anwendungen von Grund auf neu zu entwickeln. Doch die fehlende Möglichkeit, SharePoint sowie andere geschäftliche Anwendungen persistent zu betreiben, hielt offenbar viele geschäftliche Nutzer ab, Azure überhaupt in Betracht zu ziehen.

Nach Informationen von ZDNet wird Microsoft Linux nicht selbst unterstützen, wenn es Ende März das CTP zum Test bereitstellt, sondern seinen Kunden den Upload ihrer eigenen Linux-Images überlassen. Die persistenten Virtuellen Maschinen will der Softwarekonzern als einfachen Einstieg in die Cloud-Plattform bewerben, da die Nutzer ohne große Vorbereitungen und mit bereits vorhandenen Anwendungen beginnen können.

Schon Mitte des Jahres hatte The Register berichtet, Microsoft erprobe Linux auf Azure. Auf eine Anfrage ZDNets wollte Microsoft die kommenden persistenten VMs bislang nicht bestätigen. Ein Ausschnitt aus einer ZDNet vorliegenden Azure-Roadmap weist die geplante Eigenschaft jedoch aus. Microsoft ist offensichtlich in Zugzwang, da Mitbewerber Amazon auf seiner EC2-Plattform schon länger Instanzen verschiedener Betriebssysteme einschließlich Windows, SQL Server und Linux ermöglicht.

Vielsagender Auszug aus der Roadmap für Windows Azure (Screenshot: ZDNet)
Vielsagender Auszug aus der Roadmap für Windows Azure (Screenshot: ZDNet)

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