Die Geschwindigkeit über eine Powerline-Verbindung ist allerdings wenig überzeugend. Im Webinterface des Router wird angezeigt, dass die entfernten Adapter sich angeblich mit 146 und 143 MBit/s mit dem D-Link-Router verbunden haben. Diese Geschwindigkeiten schwanken im Verlauf der Zeit leicht und liegen zwischen 120 und 150 MBit/s. Ein signifikanter Unterschied zwischen dem Adapter im gleichen Raum und dem weiter entfernten ist nicht zu beobachten.
Die im Webinterface angezeigte Geschwindigkeit sieht passabel aus. Doch diese Durchsatzraten werden nicht einmal annähernd erzielt.
Was netto an Geschwindigkeit rauskommt, bleibt aber weit hinter den angezeigten Werten zurück. ZDNet verwendet nttcp, um den Durchsatz einer TCP-Verbindung zu messen. Dabei ist ein Desktop-Rechner per Gigabit-LAN an den Router verbunden. Ein Laptop wird per Kabel an die Powerline-Adapter angeschlossen. Es werden jeweils sechs Messungen durchgeführt.
Der Adapter im Büro des Routers liefert fünf Ergebnisse zwischen 14,68 MBit/s und 14,87 MBit/s. Hinzu kommt ein Ausreißer nach unten von 11,58 MBit/s. Das ist ungefähr ein Zehntel des im Webinterface versprochenen Durchsatzes. Selbst im gleichen Raum sind also nur äußerst geringe Durchsatzraten zu erzielen.
Im selben Zimmer ist es besser, einen Rechner per WLAN zu verbinden. ZDNet misst Werte zwischen 55,86 und 62,18 MBit/s bei 802.11n im 2,4-GHz-Band. Hinzu kommen die besseren Ping-Zeiten bei der WLAN-Verbindung. 40 Pings melden eine Laufzeit zwischen einer und drei Millisekunden. Bei einer Powerline-Verbindung werden zwischen zwei und 25 Millisekunden gemessen. In beiden Fällen gibt es keine Verluste von Paketen auf der Strecke.
Als nächstes wird der Powerline-Adapter einige Büros weiter getestet. In dieses Büro ist eine WLAN-Verbindung mit dem Router nicht mehr praktikabel. ZDNet empfängt zwar ein schwaches Signal, wird aber immer wieder aus dem Netz geworfen. Ein sinnvolles Arbeiten ist so nicht möglich.
Per Powerline ist die Verbindung zwar stabil, aber langsam. ZDNet misst Werte zwischen 5,53 und 5,67 MBit/s. An HD-Videos braucht man bei dieser Geschwindigkeit nicht zu denken. 40 Pings haben eine Laufzeit zwischen zwei und 17 Millisekunden. Erfreulicherweise gibt es auch hier keine Paketverluste, was die Stabilität der Verbindung unterstreicht.
Immerhin lässt sich im weiter entfernten Büro noch eine stabile Verbindung erreichen, die in etwa einem langsamen DSL-Anschluss entspricht. Wer ohnehin nur einen DSL-Anschluss mit 6 MBit/s besitzt, kann fast die volle Geschwindigkeit auskosten, während eine Verbindung per WLAN nicht mehr praktikabel ist. Wer über eine solche Verbindung große Dateien, etwa DVD-Images, auf einen Fileserver oder ein NAS im Intranet verschieben möchte, muss nach einer anderen Lösung suchen. Und die heißt: Ethernet-Kabel verlegen.
Per LAN-Kabel mit 1 GBit/s leistet der DHP-1565 die volle Performance. ZDNet misst TCP-Netto-Geschwindigkeiten zwischen 893,31 und 894,17 MBit/s bei Ping-Zeiten von deutlich unter einer Millisekunde ohne Paketverluste. Berücksichtigt man den Protokoll-Overhead von 802.3 und IPv4, kommt man dem theoretischen Maximum recht nahe.
Die enttäuschende Performance der Powerline-Verbindung ist D-Link allerdings nicht anzulasten. Ähnlich schlechte Messergebnisse hat ZDNet schon bei zahlreichen anderen Powerline-Adaptern ermittelt. Grundsätzlich gilt, dass man die Performance in jedem Gebäude ermitteln muss. Je älter die Elektroinstallation eines Hauses ist, desto besser stehen die Chancen, dass man gute Durchsatzraten erhält, teilweise sogar von über 100 MBit/s.
Andererseits muss man mit Ausfällen rechnen. Geräte wie Haartrockner, Staubsauger und Dimmer in der Wand verursachen oft einen Totalausfall der Powerline-Verbindung. Weniger problematisch sind Wasch- und Spülmaschinen. Immerhin ist D-Link ehrlich und weist im Datenblatt auf die Probleme hin.
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2 Kommentare zu WLAN-Router mit Powerline: D-Link DHP-1565 im Test
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Dieses Gerät speichert ein eignes Zugangspasswort, welches sich bei best. Konfiguration nicht ändern lässt. Dieses Problem tritt auf, wenn man manuell die Internetverbindung selbst umändert. (wahrscheinlich in Verbindung eines Sicherheitsfeautures, was ich nicht lokalisieren konnte.) Ärgerlich ist auch, dass man die WLAN Einstellung nicht seperat konfigurieren kann. Entweder wird beides mit 2,4 und 5GHz oder man konfig einen Gastzugang, aber seperat wie beim TP gehts nicht. (Aber der TP macht durch schlechte Firmware die Internetverbindung extreem langsam, daher wurde der mit dlink getauscht)
…dieser Router scheint meine W(L)AN-Verbindungsprobleme lösen zu können! Deshalb werde ich einen TP-Link WR1043ND gegen ihn austauschen!