Das FBI sucht nach Wegen, Soziale Netze – und zwar insbesondere Facebook, Twitter und Myspace – automatisch zu überwachen. Dazu soll eine Web-App entstehen. Diese Pläne wurden unabsichtlich im Strategic Information and Operations Center (SOIC) der US-Bundespolizei veröffentlicht.
Das FBI macht sonst keine Angaben dazu, welche Informationen in Sozialen Netzen es für relevant hält. Die zwölfseitige Ausschreibung (PDF) für eine „Social Media App“ gibt daher einen ungewohnt tiefen Einblick. Unter anderem soll sie Nachrichten und Kommentare zu vom FBI vorgegebenen Stichwörtern sammeln. Als Nachrichtensites nennt das FBI beispielhaft Fox News, CNN und MSNBC. Zusätzlich ist eine von den Schlüsselwörtern unabhängige Suchfunktion erwünscht, die für alle relevanten Websites gleichzeitig gilt – Nachrichtensites ebenso wie Soziale Netze.
In bestimmten vordefinierten Fällen soll die Web-App sofort Warnungen versenden. Auch eine kartografische Ansicht mit einer Farbkodierung nach vordefinierten Prioritäten fordert die Behörde. Warnungen sollen sich verwalten lassen und bis zu einer endgültigen Entscheidung aufrechterhalten oder in den Hintergrund schieben lassen.
Aus Suchabfragen und Recherchen möchte das FBI Akten zusammenstellen können, die sich dann komplett an eine andere Person oder Abteilung weitergeben lassen. Die gefundenen Daten müssen also archiviert werden. Für wie lange und wie die App an Daten aus den Sozialen Netzen kommen soll, steht nicht in dem Papier. Auch bleibt offen, ob ausschließlich öffentliche Beiträge durchsucht werden sollen.
Das Dokument datiert vom 19. Januar. Interessierte Firmen werden gebeten, sich bis zum 10. Februar an das FBI zu wenden.
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