Aktivisten haben unter dem Motto „Occupy Hamburg“ den Hamburger Apple Store für kurze Zeit besetzt. Nach eigener Darstellung ketteten sich einige am Geländer der Ladentreppe fest, andere verteilten Flugblätter. In Anlehnung an die namensgebende Initiative „Occupy Wall Street“ wurde auch ein Zelt in Apples größtem Geschäft in Deutschland aufgeschlagen.
Die Besetzer trugen die von Anonymous bekannten Masken. Ungefähr zehn von ihnen sollen am Samstag vor Ort gewesen sein. Das Geschäft am Jungfernstieg schloss aufgrund der Aktion vorzeitig.
Als Grund für die Aktion geben die Aktivisten die unmenschlichen Arbeitsbedingungen bei Apple an – und meinten dabei wohl Apples Zulieferer Foxconn in China. In einem Blogeintrag deutet ein Beteiligter jedoch auch ein anderes Motiv an: „Insgesamt ein amüsanter Nachmittag, der Kundschaft und den Passanten hat es zum größten Teil Spaß gemacht, nur wenige murren.“
In Foxconns Werken in China kommt es aufgrund unmenschlicher Arbeitsbedingungen und niedriger Löhne immer wieder zu Selbstmorden. Apples CEO Tim Cook hatte sich jedoch im Januar gegen Behauptungen gewehrt, Apple toleriere diese Zustände im Interesse seiner Gewinnspannen: „Wir sorgen uns um jeden Mitarbeiter in unserer weltweiten Lieferkette“, schrieb Cook seinen Angestellten. „Jeder Unfall ist zutiefst betrüblich, und jedes Problem mit Arbeitsbedingungen ist ein Anlass zu Besorgnis.“ Jede Andeutung, sein Unternehmen kümmere sich nicht, sei falsch und beleidigend.
Maskierte Aktivisten im Gespräch mit Ordnungshütern (Bild: Occupy Hamburg).
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