Gartner: Deutscher PC-Markt schrumpft 8,2 Prozent im vierten Quartal

Insgesamt verkauft die Branche 3,6 Millionen Computer. Gartner zufolge gibt es wenig technische Anreize zur Anschaffung neuer Geräte. Europaweit bricht der Markt sogar um 16 Prozent ein.

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PC-Hersteller haben im Dezemberquartal in Deutschland 3,6 Millionen Computer verkauft, 8,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gartner zufolge gingen die Absatzzahlen zum sechsten Mal in Folge zurück. Das Kalenderjahr 2011 beendete die Branche sogar mit einem Minus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Auch wenn PCs weiterhin für Verbraucher wichtig sind, gibt es nur wenige überzeugende technische Gründe, um ein neues Gerät zu kaufen“, wird Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner, in einer Pressemeldung zitiert. Das gelte vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Als weiteren Grund für das schlechte Ergebnis nennt Gartner eine geringe Nachfrage nach mobilen PCs. Die Notebook-Verkaufszahlen fielen hierzulande zwischen Oktober und Dezember um 9,2 Prozent, während die Desktop-Verkäufe lediglich um 6 Prozent zurückgingen.

Die meisten PCs lieferte den Marktforschern zufolge Acer aus. Der Marktanteil der Taiwaner schrumpfte um 4,2 Punkte auf 16 Prozent. Lenovo verbesserte sich durch die Medion-Übernahme auf den zweiten Platz, vor HP (12,7 Prozent Marktanteil), Asus (12,2 Prozent) und Dell (10 Prozent). Letzteres verkaufte als einziger Top-5-Anbieter im vierten Quartal mehr Computer als im Vorjahreszeitraum.

Top 5 der PC-Hersteller in Deutschland im vierten Quartal

Anbieter Verkaufszahlen Q4/2010 Marktanteil Verkaufszahlen Q4/2011 Marktanteil Veränderung zum Vorjahr
Acer 795.000 20,2 % 577.000 16,0 % -27,5 %
Lenovo 514.000 13,1 % 514.000 14,2 % -0,1 %
Hewlett-Packard 494.000 12,6 % 457.000 12,7 % -7,4 %
Asus 493.000 12,5 % 441.000 12,2 % -10,5 %
Dell 322.000 8,2 % 362.000 10,0 % 12,5 %
Andere 1,32 Mio. 33,4 % 1,26 Mio. 34,9 % -4,3 %
Gesamt 3,94 Mio. 100,0 % 3,61 Mio. 100,0 % -8,2 %

Schlechter als in Deutschland schnitten die Hersteller in Großbritannien und Frankreich ab. Dort brachen die PC-Verkäufe um 19,6 beziehungsweise 11,8 Prozent ein. Am härtesten traf es jedoch die Märkte Italien, Griechenland, Portugal und Spanien mit Einbußen von 30 Prozent und mehr. In Westeuropa insgesamt gab der Markt um 16 Prozent nach. „Trotz aggressiver Preisgestaltung und Sonderangeboten zu Weihnachten richtete sich die Aufmerksamkeit von Verbrauchern auf andere Geräte wie Smartphones, Media-Tablets und E-Reader“, sagte Escherich.

Die Lieferschwierigkeiten der Festplatten-Hersteller hatten dagegen nur wenig Auswirkungen auf den PC-Markt im vierten Quartal. Escherich: „Wenn sich die allgemeinen Marktbedingungen weiter verschlechtern, dann werden die HDD-Lieferengpässe nur einer von vielen Gründen für ein Schrumpfen des PC-Markts im Jahr 2012 sein.“

In Westeuropa behauptete sich Hewlett-Packard als führender Anbieter vor Acer, das 46,1 Prozent weniger PCs verkaufte als im Weihnachtsquartal 2010. Asus verbesserte sich auf den dritten Rang, vor Dell und Lenovo.

Themenseiten: Acer, Asus, Business, Dell, Desktop, Gartner, HP, Hardware, Hewlett-Packard, Lenovo, Marktforschung, Netbooks, Notebook

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