Der britische Billigcomputer Raspberry Pi steht nach leichten Verzögerungen vor dem Start. Das im Mai 2010 angekündigte System zu Preisen unter 20 Euro sollte im Januar starten. Neuer Termin ist nun der 20. Februar. Dann will man die Fertigung der ersten Charge in China abgeschlossen haben und sofort mit der Auslieferung in Großbritannien beginnen. Das teilt Sprecherin Liz Upton über Twitter mit.
Schematische Darstellung des 20-Euro-Systems (Bild: Raspberry Pi Foundation)
Die gemeinnützige Institution, die die Rechner produzieren lässt, plant zwei Ausgaben: Für rund 25 Dollar (weniger als 20 Euro) ist man auf 128 MByte Speicher sowie einen USB-Anschluss beschränkt und hat keine Netzwerkverbindung. Für 35 Dollar (etwa 27 Euro) gibt es doppelten Speicher, zwei USBs und Fast-Ethernet. Beide Varianten verfügen über einen HDMI-Port ebenso wie über Composite-Video. Die Stromversorgung erfolgt via Mikro-USB.
Die „Raspberry Pi“-Systeme sind nicht größer als eine Kreditkarte. Als Speicher wird eine SD-Karte verwendet; die 700-MHz-CPU auf ARM-Basis kommt von Broadcom. Es handelt sich um ein System-on-a-Chip namens BCM2835. Der Nutzer kann zwischen Linux und RISC OS als Betriebssystem wählen. Für Programmierung steht insbesondere Python zur Verfügung, und zur Software-Ausstattung gehören der Browser Iceweasel und das Büropaket KOffice.
Die erste Auflage soll 10.000 Stück umfassen und für die Öffentlichkeit verfügbar sein. Der Verkauf erfolgt zentral von der Website raspberrypi.org aus. Langfristig sollen damit aber Schüler aller Schichten ermutigt werden, mit Computern umzugehen und programmieren zu lernen. Für Kinder aus einkommensschwachen Familien erwägen die Erfinder ein Programm, bei dem für jeden verkauften Rechner einer verschenkt wird.
Schulcomputer mit USB-Port links und SD-Card-Einschub rechts (Bild: Raspberry Pi)
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