Alcatel-Lucent schreibt 2011 erstmals schwarze Zahlen

Seit der Fusion 2006 hatte es zuvor nur Verluste verbucht. Einem Umsatz von 15,696 Milliarden Euro stehen 1,095 Millionen Euro Nettogewinn gegenüber. Gleichzeitig will der Telko-Ausrüster in Europa 1800 Stellen abbauen.

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Alcatel-Lucent hat seine Zahlen für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2011 vorgelegt. Unterm Strich steht zum ersten Mal seit der Fusion 2006 ein Gewinn. Im vergangenen Jahr verbuchte es einen Nettoprofit von 1,095 Millionen Euro oder 0,42 Euro je Aktie – bei einem Umsatz von 15,696 Milliarden Euro (plus 1,9 Prozent). Vergangenes Jahr hatte es noch einen Verlust von 334 Millionen Euro verzeichnet.

Nach Angaben des französisch-amerikanischen Telekommunikationsausrüsters lag der operative Gewinn 2011 bei 251 Millionen Euro (1,6 Prozent der Einnahmen) – gegenüber einem Verlust aus dem laufenden Geschäft in Höhe von 70 Millionen Euro 2010. Den operativen Cashflow gibt das Unternehmen mit 979 Millionen Euro an.

Auch im vierten Quartal stand ein Nettogewinn zu Buche: 868 Millionen Euro oder 0,29 Euro pro Aktie. Die Einnahmen sanken allerdings im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 4,15 Milliarden Euro (plus 12 Prozent im Vergleich zum Vorquartal). Der operative Gewinn lag bei 210 Millionen Euro oder 5,1 Prozent des Umsatzes, der Cashflow bei 863 Millionen Euro. Zum 31. Dezember hatte Alcatel-Lucent offene Verbindlichkeiten in Höhe von 31 Millionen Euro – gegenüber noch 620 Millionen Euro am 31. September 2011.

Nordamerika ist weiterhin der stärkste Markt für Alcatel-Lucent. Im Jahresvergleich klettern die Einnahmen im Gesamtjahr 2011 um 5 Prozent auf 6,039 Milliarden Euro. In Europa schrumpfte der Umsatz dagegen um 8,1 Prozent auf 4,671 Milliarden Euro. Auch in der Region Asien-Pazifik gehen die Verkäufe zurück: von 2,928 auf 2,697 Milliarden Euro (minus 7,9 Prozent). Im Rest der Welt konnten der Konzern 2,3 Prozent hinzu gewinnen und erreichte einen Umsatz von 2,289 Milliarden Euro.

Am höchsten liegen 2011 die Einnahmen im Netzwerksegment: Hier verbessert sich Alcatel-Lucent um 0,1 Prozent auf 9,654 Milliarden Euro. Dahinter liegen Software, Dienste und Lösungen mit 4,461 Milliarden Euro. 1,213 Milliarden Euro nimmt die Sparte Enterprise ein.

Alcatel-Lucents Aktie schoss an der Pariser Börse nach Bekanntgabe der Quartalszahlen zwischenzeitlich um 20,77 Prozent oder 30 Cent auf 1,83 Euro, pendelte sich aber zuletzt mit einem Plus von rund 17 Prozent bei 1,75 Euro ein. An der New Yorker Wall Street wird das Papier derzeit mit 1,94 Dollar gehandelt.

Gerade erst sind Berichte aufgetaucht, wonach Alcatel-Lucent in Europa 1800 Stellen kürzen will. In Italien sollen knapp 500 Arbeitsplätze verloren gehen; wie Bloomberg berichtet, entspricht das rund 20 Prozent der Belegschaft im Land. Zudem werden voraussichtlich mehr als 10 Prozent der Mitarbeiter in Belgien entlassen, plus 5 Prozent in Frankreich, wo Alcatel 9000 Menschen beschäftigt.

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