Samsung erwägt „alle Optionen“ für sein LCD-Geschäft

Gerade erst hat es den ehemaligen Joint-Venture-Partner Sony mit 940 Millionen abgefunden. Das Geschäft kam im Januar zum Abschluss. Aufgrund von 900 Millionen Dollar Verlust 2011 steht nun eine Restrukturierung oder ein Spin-off an.

Samsung hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters geäußert, es ziehe für seine schwächelnde Sparte mit LCD-Flachbildschirmen „alle Optionen“ in Betracht. Gerüchte über eine Ausgliederung des maroden Geschäftszweigs wollte das Unternehmen nicht ausdrücklich kommentieren. Samsung ist erst seit einem Monat allein für diesen Bereich verantwortlich, nachdem es seinen früheren Partner Sony abgefunden hatte.

Sony-TV mit Display von S-LCD

2011 hatte der Bereich 900 Millionen Dollar Minus gemacht. Die schlechte Performance kommt trotz großer Marktanteile von Samsung im Fernsehersegment weltweit. In den USA kämpft das Unternehmen etwa mit Vizio um den Spitzenplatz.

Die Sparte hatte Samsung früher mit Sony unter dem Namen S-LCD als Joint Venture betrieben. Sie versorgt in beiden Konzernen Fernseher, Mobiltelefone und Heimelektronik mit den benötigten Displays. Samsung kündigte Ende vergangenes Jahres dann an, Sonys Anteil für 940 Millionen Dollar aufzukaufen. Das Geschäft wurde im Januar 2012 abgeschlossen. Sony hofft so, seine Fernsehersparte zu sanieren, während Samsung den umgekehrten Weg geht, indem es die volle Kontrolle über die Bildschirmproduktion an sich gerissen hat.

Selbst nach einem Spin-off der LCD-Sparte müsste Samsung sich nicht aus dem erfolgreichen Geschäft mit Fernsehern zurückziehen. Es könnte ja – wie Sony – die Displays weiter von ihm oder von einem anderen Unternehmen beziehen. Dies würde möglicherweise eine Konzentration auf neue Techniken erlauben – etwa OLEDs, also Bildschirme aus organischen Dioden, die bisher nur in kleinen Displays von Smartphones oder Tablets praktikabel sind.

Themenseiten: Business, Displays, Samsung, Sony

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