Die Beratungsfirma Institutional Shareholder Services (ISS) kritisiert, dass Facebook-CEO Mark Zuckerberg nach dem Börsengang (IPO) seines Unternehmens zu viel Macht erhält. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Unterlagen, die ISS Anfang des Monats bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Demnach hält Zuckerberg derzeit 28 Prozent an dem Social Network. Nach dem IPO wären es jedoch 57 Prozent der stimmberechtigten Anteile.
Facebook wird zwei Arten von Aktien ausgeben: Class A und Class B. An der Börse werden Class-A-Aktien gehandelt, deren Besitzer eine Stimme pro Papier erhalten. Die Class-B-Aktien, die Zuckerberg kontrolliert, geben ihm jedoch zehn Stimmen pro Anteilsschein.
Mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent ist Zuckerberg in der Lage, alle Entscheidungen im Vorstand im Alleingang zu treffen. ISS befürchtet, er könne so beispielsweise unabhängig vom Willen der Facebook-Aktionäre Akquisitionen und Zusammenschlüsse genehmigen.
ISS kritisiert schon länger das Zweiklassensystem von Aktien mit unterschiedlichen Stimmrechten. Unter anderem waren LinkedIn und Zynga wegen dieser Strategie ins Visier der Berater gekommen. Allerdings hat ISS keine Möglichkeit, diese Praxis zu ändern. Von daher stehen die Chancen gut, dass auch Facebook Class-A- und Class-B-Aktien ausgeben wird.
Allerdings hat auch Facebook eingeräumt, dass eine Person, die einen Anteil von über 50 Prozent und damit die vollständige Kontrolle besitze, ein Risiko darstellen könnte. Zuckerberg könnte nach seinen „eigenen Interessen abstimmen, die eventuell nicht immer die Interessen unserer Anteilseigner sind.“
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